Hallo,
ich glaube wir haben ein massives Saugverwirrungsproblem, dass wir uns selbst immer schlimmer machen. Anzeichen von denen ich meine, dass sie darauf hindeuten:
-lässt sich nicht anlegen
-wendet sich wie eine schlange
-macht den mund nicht weit genug auf
-fuchtelt mit den händen wild herum
-zieht wie ein raubtier
-ist nach 10 min. erschöpft für 15-20 min. und bekommt dann wieder heißhunger. stillsession dauert so beinahe 2 std.
-dauerhaft wunde brustwarzen - stillen unter tränen und mit zusammengebissenen zähnen
-beim trinken aus der flasche mit sauger sind 90g in 3 min. weg, baby dafür total aufgedreht.
achja mein milchspendereflex ist, wenn ich entspannt bin ziemlich gut. ich laufe regelrecht aus und mache alles nass. ihm läuft die milch sogar manchmal seitlich aus dem mund.
Ich weiß auch nicht, ob ich ihn oft genug anlege, ob ich ihn unter 3 Stunden wecken soll. Mein ganzer Tag besteht aus Angst vor dem nächsten Stillen bzw. seinen Schmerzen. Nachts pumpe ich ab, da kann ich nicht stillen, denn nachts völlig übermüdet ertrage ich die schmerzen nicht mehr und habe keine geduld ihn 10 min. lang anzudocken.
Man muss vielleicht noch wissen, dass Benedikt nach der Geburt gleich auf Intensiv war und dort sofort Schnuller und Flasche bekommen hat - aus unterschiedlichen Saugern - abhängig von der Krankenschwester dort. Stillen auf Intensiv war nur auf harten Plastikstuhl möglich und mein Kind war so verkabelt, dass ich es kaum "bewegen" konnte. Dazu kam, dass mir das stillen niemand gezeigt hat. ich hatte also gleich blutige Brustwarzen. Anfangs hat er laut Wiegekontrolle innerhalb von 30 Min. 10g aus der Brust gezogen. Jetzt sind es ca. 50 g aus beiden Brüsten in ca. 45 Minuten. Er braucht pro Mahlzeit aber bis zu 100 g. Ich weiß nicht, ob ich stillen nach Bedarf soll oder ihn alle 2-3 Stunden wecken. Meine Geburtsvorbereitungshebamme sagt alle 3 Std. wecken und zufüttern nur mit Becher. Meine Nachsorgehebamme sagt, schlafen lassen und dran bleiben am stillen.
...aber ich kann nicht mehr....und mein kind wird mit jeder Mahlzeit wilder, schreit wie am spieß, atmet schnell und laut, hat ständig bauchweh....
Kann uns jemand wieder auf den richtigen Weg bringen???
Danke schön Sille
von
sille3110
am 14.11.2012, 11:18
Antwort auf:
wie sieht ein "Saugtraining" bei Saugverwirrung aus?
Liebe Sille,
es tut mir so leid, dass Sie nach all dem Stress und den Ängsten nun wieder so viel erleiden müssen und so kämpfen müssen für eine schöne Stillbeziehung.
Solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich leider nicht durch eine Fernberatung betreuen.
Da ich weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt.
Hier stoßen wir einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, damit er weniger Luft schluckt.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Haben Sie schon vom Brusternährungsset gehört?
Mit dem
Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt,
so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält.
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und
vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die
zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der
Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem
Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs
Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den
Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby
saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die
Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und
welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder
über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das
Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer
Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Wenn Sie möchten, können wir gerne einmal telefonieren, vielleicht kann ich Ihnen im Gespräch noch ein paar Tipps geben.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.11.2012