Hallo meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt und ich möchte gerne anfangen abzustillen. Ich fühle mich einfach nicht wohl beim stillen... werde unglücklich dabei. Habe schon verschiedenen Flaschen Arten ausprobiert und auch sonst schon eigentlich jeden Tipp den ich hier schon so gelesen habe ausprobiert. Sie nimmt auch nicht den Schnuller. Was kann ich noch ausprobieren?
Und ja ich weiß das eigentlich Stillen das beste ist aber es müssen ja Baby und Mutter glücklich sein.
von
AMamiL
am 08.05.2018, 10:25
Antwort auf:
Wie kriege ich meine Tochter abgestillt?
Liebe AMamiL,
du hast absolut Recht: Stillen sollte für beide gut sein. Manchmal belastet es uns aber, vor allem, wenn wir selbst keine allzu schöne Erfahrung mit dem Babysein gemacht haben und vielleicht wenig Einfühlungsvermögen seitens unserer Eltern da war. So kommt es, dass unser eigenes Eltern-werden uns die Chance gibt, diese alten Wunden zu spüren und vielleicht sogar zu heilen. Ich selbst bin durch diesen Prozess gegangen und kann es nur empfehlen :-)
Auch möchte ich gern darauf hinweisen, dass es manchmal nach der Geburt zu einer Depression bei der Mutter kommen kann. Hier gibt es gute Informationen dazu: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/in-der-schwangerschaft-und-nach-der-geburt
Wenn du abstillen möchtest wende dich bitte auch an deine Hebamme oder Frauenärztin, denn es könnte sein, dass du medikamentöse Unterstützung brauchst.
Am "einfachsten" wäre es, wenn du jeden Tag ein wenig weniger stillst und ihr dafür mit viel Geduld immer wieder die Flasche anbietest. Denk bitte auch daran, dass dein Baby deine Stimmung spürt, als wäre sie seine. Wenn es also merkt, dass du frustriert und ungeduldig bist, oder vielleicht auch wütend wirst (was alles völlig normale Reaktionen sind), dann wird es ihm schwerer fallen, den Wechsel zu vollziehen. Du brauchst viel viel Geduld - denn dein Baby ist ja von seinen Instinkten her so programmiert, dass es das beste für sein eigenes Überleben sucht, und das ist deine Milch und deine körperliche Nähe. Alles andere MUSS es erst einmal ablehnen, es kann gar ncht anders...
Auf jeden Fall empfehle ich dir, jemanden an deine Seite zu holen. Das kann deine Hebamme sein, wenn sie einfühlsam und liebevoll mit dir umgeht, das könnte aber auch jemand im örtlichen Familienzentrum oder einer Familienberatungsstelle sein. Und natürlich gibt es auch die Stillberaterinnen... Du kannst nach einer in deiner Nähe schauen unter http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bleib auf keinen Fall allein mit deinen Gefühlen! Es ist wirklich nicht immer so wie auf den Fotos: eitel Sonnenschein und große Glücksehligkeit. Es gibt viele Frauen, bei denen ist es ganz anders... und du bist nicht allein, wenn du das Stillen nicht genießen kannst!!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 08.05.2018