Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wie abends abstillen

Frage: Wie abends abstillen

Christiane W.

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Hallo die Damen, mein Sohn ist 14 Monate alt und ich stille seit vielen Monaten nur noch abends/nachts, da der Spatz anders leider nicht einschläft. Nun würde ich aber gerne dazu eine Andere Lösung finden und abstillen. Ich würde eine „sanfte“ Methode bevorzugen. Bis vor kurzem habe ich ihm vor dem schlafen gehen noch etwas Folgemilch gegeben, damit er sich an den Geschmack gewöhnt. Da sich die Abende gehäuft gaben an denen er die Milch nicht wollte, habe ich diese nun weg gelassen. Würde es - wenn ich abgestillt habe reichen ihm ggf. Einfach Wasser zu geben? Wäre es hinsichtlich abstillen eine Option z.b. Mit Hilfe von Salbeitee die milchproduktion zu stoppen und so die Brust uninteressant zu machen? Er nimmt komplett keinen Schnulli. Besten Dank vorab für Ihre Hilfe. Viele Grüsse, Christiane W.


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Liebe Christiane W., dein Spatz tut nichts, was nicht seinem Alter gemäß wäre... Einschlafstillen ist das, was die Natur für ihn vorgesehen hat, darum möchte er ja auch keine andere, artfremde Milch, und schätzt das Stillen noch sehr. Ganz ohne Tränen und Wutausbrüche wird es wohl noch nicht gehen, eben weil für ihn die Zeit noch nicht reif ist. Was ja nicht bedeutet, dass du nicht trotzdem die Entscheidung zum Abstillen (in der Nacht) treffen dürfstest. Hast du schon von der Pantley-Methode gehört, mit der eine stillfreie Zeit in der Nacht eingeführt werden kann? Diese stillfreie Zeit lässt sich dann immer weiter ausdehnen... Vielleicht wäre das eine Möglichkeit auch für euch? Allerdings: Ob ein Baby nach dem Abstillen besser schläft kann leider nicht vorhergesagt werden. Nicht bei allen ist das nämlich so, was in erster Linie damit zusammen hängt, dass die Kleinen ein ganz anderes Schlafmuster haben als wir Großen, und von Natur aus dafür "programmiert" sind, häufig aufzuwachen. Mit einem Jahr können mache Kinder es schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann beim Einschlafen oder in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Natürlich kannst du zum Einschlafen und während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch immer wieder einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Das natürliche Saugbedürfnis ist mit 14 Monaten noch lange nicht ausreichend befriedigt, darum ist es wahrscheinlich, dass er den Schnuller doch irgendwann als Ersatz akzeptiert. Gleiches gilt natürlich auch fürs Einschlafstillen: Dein Kleiner wird nicht verstehen, warum er nicht mehr stillen darf, und er wird keine Alternative mit Freuden akzeptieren sondern sich vehement wehren. Hier ist es dann sehr wichtig, dass du dir wirklich im Klaren bist, dass du eine Entscheidung getroffen hast. Denn wenn du doch wieder stillst, weil dein Schatz sich in Rage schreit, dann hat er nur eines gelernt, nämlich dass er lang bzw. laut genug schreien muss. Und DAS ist ja nun nicht dein Ziel. Wichtig ist auch, dass du ihn nicht allein lässt, wenn er zornt. Seine Gefühle sind ja plausibel und verständlich, darum bleib bitte bei ihm, bleib ruhig und liebevoll, und strafe ihn nicht, nur weil er seiner Natur folgt. LIeben Gruß, Kristina


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