Hallo,
ich habe noch eine Frage... Leider wurde mein Scheidenriss und Dammschnitt nach der Entbindung falsch zusammengenäht. Ich habe jetzt am Scheideneingang eine Gewebebrücke, die dort nicht hingehört und durchtrennt werden muss, damit wir wieder zum "normalen" Eheleben zurückkehren können... ;-)
Laut Arzt ist dazu eine Vollnarkose notwendig. Ich habe jetzt vom Gynäkologen und Anästhesisten verschiedene Aussagen zur Vollnarkose in der Stillzeit bekommen. Problem ist auch, dass meine Tochter momentan die Flasche verweigert, obwohl sie sie früher beim gelegentlich notwendigen Zufüttern immer ohne Probleme genommen hat. Ich könnte momentan also gar nicht mehrere Stunden "verschwinden".
Was haltet Ihr von Vollnarkose während der Stillzeit? Und kennt Ihr einen Trick für die Flaschenverweigerung?
Danke!
Anne
Mitglied inaktiv - 11.02.2009, 15:09
Antwort auf:
Vollnarkose in der Stillzeit
Liebe Anne,
eine OP ist sicherlich kein Abstillgrund.
Eine Vollnarkose ist kein so großes Problem, wie es Ihnen jetzt vielleicht vorkommt (auch nach einem Kaiserschnitt kann eine Frau bei entsprechender Narkose unverzüglich zu stillen beginnen). Sie müssen dem Arzt sagen, dass Sie stillen, dann kann er Narkosemittel und eventuell notwendige Medikamente so wählen, dass keine Stillpause notwendig wird.
Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Ich zitiere auch die Empfehlungen aus dem Buch "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit, 2006:
Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist, ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmakokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit einer Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der plazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!"
Sobald Sie selbst sich wieder "fit" fühlen, dürfen Sie du auch wieder stillen, und die Ärzte können die Schmerz- bzw. Beruhigungsmittel so wählen, dass sie stillverträglich sind.
Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche, gerade auch, weil dadurch eine Saugverwirrung vermieden wird.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.02.2009
Antwort auf:
Vollnarkose in der Stillzeit
Ich hatte das selbe Problem mit der Narbenspange, beruhigend zu hören, dass nicht nur bei mir so was passiert ist. Bei mir sagte der Anästhesist, dass es 2 verschiedene Möglichkeiten der Narkose gibt, bei der "stillfreundlichen" könnte es eher sein, dass mir übel wird (wurd es aber überhaupt nicht), ich sollte einmal verwerfen und konnte dann normal weiterstillen. Also alles kein Problem.
Bei dem Problem mit der Flaschenverweigerung kann ich dir allerdings nicht helfen.
Mitglied inaktiv - 11.02.2009, 18:54
Antwort auf:
Vollnarkose in der Stillzeit
Hallo Nina,
das finde ich auch beruhigend zu hören, dass ich nicht die Einzige mit diesem Problem bin!
Du hast die OP also schon hinter Dir? Hat alles gut geklappt?
Viele Grüße
Anne
Mitglied inaktiv - 19.02.2009, 12:26