Sollte ich aufhören mit dem Stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Sollte ich aufhören mit dem Stillen?

Unsere Maus ist nun genau 6 wochen alt, sie hatte mehr als die 10% abgenommen. Meine Hebamme meinte dann ich solle abpumpen und es ihr mit der Flasche geben bis sie näher an ihrem Geburtsgewicht ist. Gesagt getan, es dauerte ewig bis wir unser Geburtsgewicht erreicht hatten (27.12.12) vorher hatte ich aber die Nase schon voll vom Abpumpen. Ich legte wieder an. Kind verweigerte die burst, war ja klar... Also Stillhütchen her, ich finde die schrecklich aber mein kind auch so nahm sie die Brust wieder an. Aber wir trinken ewig, im Grunde trinkt sie 5 minuten und schläft 15minuten lege ich sie ab schreit sie und hat hunger das spiel geht dann über 2 stunden hinweg oder drei.. Bis es mir reicht ich die milch abgepumpe und sie füttere und dann schläft sie bis zu 5 stunden am stück. Nachts kommt sie gar nicht eigentlich einmal um 24uhr und dann zwischen 5 und 8uhr. Meine Milch ist ihr einfach zu wenig seid ich nicht mehr pumpe ist sie um die hälfte zurückgegangen. Die Brust ist kleiner und dauerhaft weich. Malzbier/ Weizenbier/ Stillkugeln/ Stilltee habe ich ausprobiert aber helfen tut es nicht wirklich. Irgendwie bin ich verzweifelt nichts hilft und sehe mich schon gezwungen aufzugeben. Jetzt versuche ich wieder zwischendurch zu pumpen, aber die kleine Maus ist leider nicht das einzige Kind im Haushalt eher gesagt die Nummer 4. Bei kind 1 und 2 war es ähnlich ich habe jedesmal irgendwann aufgegeben. Lg Josa

von Josasaaimijois am 01.01.2014, 23:59



Antwort auf: Sollte ich aufhören mit dem Stillen?

Liebe Josa, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Es kann also gut sein, dass Du gar nicht zu wenig Milch hast, sondern dein Kind an der Brust nach seinem eigenen Bedarf trinkt und eben auf kleine Mahlzeiten verteilt. Du könntest nun daran arbeiten, die Stillhütchen abzugewöhnen, Du könntest die Situation so lassen oder aber Du könntest dauerhaft abpumpen und alles mit der Flasche geben. Natürlich kannst Du auch komplett abstillen. Wichtig ist es, dass DU DIR die Zeit nimmst und dir wirklich in Ruhe überlegst, was DU möchtest und was für DICH machbar ist. Setze dich in den nächsten Tagen einmal in einer ruhigen Stunde hin und überlege dir, was Du willst und wie Du es dir vorstellst, dass Du dieses Ziel erreichst. Sei dabei auch realistisch: Es ist normal, dass ein Baby unregelmäßige Stillzeiten hat und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass eine Stillzeit eine halbe Stunde und länger dauert. Wenn Du dann zu dem Schluss kommst, dass Du es nochmals mit dem Stillen versuchen möchtest, dann suchen dir Unterstützung für den Alltag und auch für deinen größeren Kinder, so dass Du viel Zeit und Ruhe hast, sich um dein Baby und das Stillen zu kümmern. Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Suche dir wirklich Hilfe und Unterstützung. Überlege dir auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Die Hausarbeit lässt sich optimieren, und wenn du am Rande der Erschöpfung stehst wäre es auch eine Möglichkeit, dass dir euer Hausarzt eine Haushaltshilfe zu verschreiben, die dir dann einige Tage (die Stunden lassen sich schön auf einen längeren Zeitraum verteilen!) im Haushalt hilft. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 02.01.2014



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