Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nachts stillen, wann kann ich damit aufhören?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nachts stillen, wann kann ich damit aufhören?

MamiZeit

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Sehr geehrte Frau Welter, ich stille meinen Sohn (10 M) von Geburt an. Die ersten 6 Monate voll, seit Beikosteinfuhr zusätzlich. Gekaufte Säuglingsmilch trinkt er nicht. Ebenso mag er auch den Milchbrei am Abend nicht, sodass er ausschließlich Gemüse oder Gemüse Fleisch Breis zu sich nimmt. Obst schmeckt ihm leider auch nicht, insbesondere nicht wenn es eine große Menge ist. Ich mische somit öfters 20-30 g Obst dem Gemüsebrei unter. Den Gemüse Brei oder Gemüse Fleisch Brei bereite ich aus folgenden Zutaten zu. 50 g Kartoffeln oder Vollkornnudeln 100 g Gemüse 30 g Fleisch oder 10 g Haferflocken 1 EL Rapsöl 2 EL Orangensaft oder 30 g frisches Obst Ich stille ihn ab 21.30 bis 12 Uhr nahezu 3 stündlich. Nachts teilweise 2 stündlich. Da dies ehrlicherweise für mich sehr belastend ist, und ich gehört habe, dass Kinder im Alter von 10 Monaten nachts nicht mehr gestillt werden müssen (alternativ, kuscheln, Schnuller, Wasser geben, wenn sie nachts erwachen) habe ich dies heute Nacht einmalig zwischen 02:30 und 04:30 ausprobiert, mit dem Ergebnis dass am heutigen Morgen die Windel über 5 h komplett trocken war, obwohl um 22.30 Uhr und 02.30 Uhr gestillt wurde. Wie sollte ich in meinem Fall hinsichtlich Breinahrung und Stillen, v.a. in der Nacht, am besten vorgehen? Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Mit freundlichen Grüßen A. Mertens


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Liebe A. Mertens, ich würde Dir so gerne sagen, dass das Abstillen helfen wird, leider ist dem nicht so. Der Wunsch von uns Großen, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. (Und sicher ja auch brauchen.) Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Kannst Du Deinem Baby noch etwas Zeit schenken, bis es etwas reifer ist? Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. Liebe Grüße Biggi


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