Hallo Birgit, hallo Kristina,
mein Sohn ist 7 Monate alt. Seit ca. 2 Wochen (dies fiel mit seinem ersten Urlaub zusammen), wacht er nachts jede Stunde auf. Manchmal will er trinken, sich manchmal aber auch nur in den Schlaf nuckeln.
Er isst mittags und abends Brei, bekommt Wasser dazu angeboten, welches er aber meistens nicht trinkt, dazu wird er nach Bedarf gestillt.
Mir ist aufgefallen, dass er tagsüber sehr selten (ca 4 mal) trinkt, dass war früher viel öfter. Klar, er bekommt ja Beikost, deshalb wird es wahrscheinlich weniger. Aber mein Eindruck ist, dass er sich all die Milch nachts holt. Ich habe mal Windelproben gemacht (auch wenn die mit Beikost nicht mehr aussagekräftig sind) und es sind so ca 300 g nur nachts.
Insgesamt komme ich (wenn auch seeeehr müde) mit der Situation klar, ich frage euch nur, weil ihr vielleicht Tipps/Möglichkeiten habt, dass ich das Trinken wieder etwas mehr in den Tag verlegen kann.
Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm, ich stille gerne und denke, es wird vielleicht nur eine Phase sein, und es kommen auch wieder ausgeschlafenere Zeiten...
Lieben Dank!
Mitglied inaktiv - 17.04.2013, 22:31
Antwort auf:
Schlafen
Liebe babyballa2,
keine Sorge, viele meinen, dass ich Birgit heiße, dabei bin ich eine Brigitte ;-))).
Du kannst tatsächlich mal versuchen, dein Kind am Tag VOR der Beikost anzulegen, wahrscheinlich wird sich die Situation in der Nacht trotzdem nicht ändern ;-)).
Es kommt sehr viel häufiger vor, als die meisten Menschen glauben, dass ein Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schläft und nicht, wie es landläufig immer wieder verbreitet wird, besser.
Muttermilch ist in jedem Fall leichter verdaulich als Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung und wenn ein Kind auf die Beikost mit Bauchproblemen reagiert, dann ist eine Mahlzeit am Abend naturgemäß deutlich schlafstörender, als eine Mittagsmahlzeit, die bis zum Abend doch schon zum größten Teil verdaut ist.
Deshalb ist es einen Versuch wert, statt der Abendmahlzeit die Mittagsmahlzeit durch feste Kost zu ersetzen und die Abendmahlzeit mit fester Kost erst später, wenn der Organismus noch etwas reifer ist, wieder einzuführen.
Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.04.2013
Antwort auf:
Schlafen
... kann es sein, dass das häufige Aufwachen mit dem Abendbrei zu tun hat? Mir scheint, dass könnte zeitlich mit der großen 200g-Portion zusammenhängen. Oder gibts einen solchen Zusammenhang nicht?
Mitglied inaktiv - 17.04.2013, 22:35
Antwort auf:
Schlafen
... und nochmal: Biggi, sorry, dass ich dich mit Birgit angeredet hab, habe zwei Freundinnen, die Birgit/Biggi heißen, irgendwie war das so ein Reflex... ;)
Mitglied inaktiv - 17.04.2013, 22:46
Antwort auf:
Schlafen
Lieben Dank für deine Antwort! Hab mir schon fast so was gedacht mit der Entwicklung. Auf jeden Fall zahnt der Kleine ganz schön... Da warte ich doch einfach mal ab!
Mitglied inaktiv - 18.04.2013, 08:01