Nachfrage: Überfütterung / "Bedarf"

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Nachfrage: Überfütterung / "Bedarf"

Hallo, ich hänge mich mal an die Frage weiter unten dran und wünsche nochmal eine explizite Antwort auf die Frage: Kann eine Mutter "Bedarf" interpretieren, obwohl es keiner ist. Das Baby hat also z.B. nur ein Saugbedürfnis oder sonstige Unruhe, ich bringe es aber "fälschlicherweise" an der Brust zur Ruhe. In unserem Fall fälschlicherweise, weil ich ein Speikind (7 Wochen) habe und jeder Schluck zuviel beim Nuckeln gesichert wieder rauskommt. Auch nimmt das Baby stark zu und produziert jede Menge nasse Windeln, so dass ich vermute, dass ich zu oft oder zu schnell die Brust auspacke, und die nur gern genommen wird, aber kein echter Bedarf (Hunger) vorliegt. Meine Hebamme hat die Meinung, dass die Brust nicht zum Nuckeln da ist. Auch kann eine Mehrfachmutter praktisch gesehen nicht allzu lang nuckeln lassen. Der Satz: Ein Kind kann nicht an die Brust gezwungen werden, hat sich nur im pappsatten Zustand bewahrheitet. Sonst könnte ich es jederzeit "zwingen". Vielen Dank für die Antwort, Zornmotte

von Zornmotte am 16.05.2016, 20:15



Antwort auf: Nachfrage: Überfütterung / "Bedarf"

Liebe Zornmotte, mit der Brust kannst Du dein Kind nicht zustöpseln. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn dein Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kundtun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Ich bin sicher, dass manche Mutter gelegentlich versucht, das Kind mit der Brust zu beruhigen, einfach, weil es jetzt gerade praktisch und bequem wäre, aber das funktioniert in den allermeisten Fällen nicht solange das Kind nicht will, weil das Kind nicht gegen seinen Willen an die Brust gebracht werden kann. Die (weiche) Brust, kann nicht einfach in den Mund gesteckt werden wie zum Beispiel eine Flasche oder ein Schnuller (der ja sogar im Mund festgehalten werden kann). Natürlich kann es sein, dass ein Baby ein sehr hohes Saugbedürfnis hat und auch mal zu viel Milch erwischt, aber das ist nicht tragisch. Wenn es sich durch Tragen oder Kuscheln beruhigen lässt, dann kann das gut ausprobiert werden, aber manchmal lässt sich ein Baby so nicht beruhigen. Wir empfehlen weiterhin das Stillen nach Bedarf. Wenn ein Baby ein über das reine Ernährungsberdürfnis hinausgehendes Saugbedürfnis hat, so sprich nichts dagegen - und einiges dafür – dass es dies auch an der Brust stillt. Das Kind kann zudem kontrollieren, ob es nutritiv (zur Ernährung dienend) oder nonnutritiv (nicht zur Ernährung dienendes Saugen) saugt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.05.2016



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