Hallo,
Da nun die oberen Zähnchen kommen und ich diese bereits an der Brust spüre, möchte ich meinen Sohn (10Mo) abstillen. Tagsüber ist das schon geschafft, aber Nachts ...
Wir (Mama, Papa und der Kleine) kämpfen uns nun seit zwei Wochen mehr schlecht als recht durch die Nächte, denn er kann wohl nicht so recht auf das Nuckeln und auch auf die Milch verzichten. Er wacht sehr häufig auf und läßt sich teilweise nur mit der Brust beruhigen (Nachdem wir es manchmal bis zu einer Std. anders versuchen)
1.Problem: Er hat noch nie einen Schnuller genommen. Hat aber wohl noch ein ziemliches Nuckelbedürfnis. Ein Stofftier, oder ein Tuch zum Nuckeln haben wir bereits im Bett, aber das bringt ihm nichts.
Was können wir noch tun?
2. Problem: Manchmal hat er Nachts wohl noch Hunger, aber die Milch die er trinken dürfte, mag er nicht, da sie sehr bitter ist. (Er hat eine nachgewiesene Kuhmilcheiweißallergie, und müßte Spezialmilch aus der Apotheke trinken... und die schmeckt echt sch...!)
Wenn er tatsächlich Hunger hat, läßt er sich mit Wasser oder Tee leider nicht besänftigen. Welche Alternative kann ich Ihm bieten.
3. Problem: Wie ersetz ich die Einschlafstillmahlzeit? Braucht er da tatsächlich nochmal was nahrhaftes, oder würde Wasser/Tee genügen? Kann ich einen Gemüsesaft anbieten? Hat der dann die gleiche Sättigende Wirkung? Was kann ich sonst anbieten?
Besten Dank für jegliche Tipps und Hilfe.
Mitglied inaktiv - 14.09.2011, 21:59
Antwort auf:
Milcheiweißallergie - Abstillen, welche Alternativen kann ich ihm geben?
Liebe mama0511,
ich frage mich, warum Du es dir so schwer machst und nach Alternativen suchst. Wenn Du dein Kind einfach noch weiterstillst, brauchst Du keine bittere Ersatzmilch und es wird bald von ganz alleine durchschlafen.
Es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen.
Selbst wenn Du jetzt abstillst, wird dein Kind nicht besser oder länger schlafen und ich bin sicher, dass es einfach noch Milch braucht.
Ich gebe dir jetzt ein paar Tipps, die sich bei bissigen Kindern bewährt haben. Einige davon
wirst Du vielleicht schon kennen und einige sind vielleicht in eurer Situation nicht praktikabel,
das musst Du einfach ausprobieren.
das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu
probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem
Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es
weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger
reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es
beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu
unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht
loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert
werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es
wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die
Brustwarze zu verlieren.
mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt
vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Möglicherweise kannst Du deinem Kind bereits vor dem Anlegen einen gekühlten Beißring
Ich hoffe, dir erst mal weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.09.2011