Meine Tochter trinkt nur eine Brust, reicht die Milch?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Meine Tochter trinkt nur eine Brust, reicht die Milch?

Meine Tochter (1 Monat) trinkt bei jeder Stillmahlzeit nur eine Brust. Die Hebamme hatte mir gesagt, dass sie möglichst beide trinken sollte. Ich stille nach Bedarf und in der Regel will sie alle 3 Stunden an die Brust. Manchmal aber auch kürzer (1,5 h) oder länger (4 h). Ich mache mir Sorgen, dass der Milchfluss durch das Trinken von nur einer Brust vorzeitig versiegt, da die andere Brust dadurch nur in einem sehr langen Abstand stimuliert wird. Wenn die andere Brust zu voll wird, pumpe ich auch manchmal ab. Aus der Flasche (abgepumpte Milch) trinkt sie auch problemlos, geht danach auch wieder gerne an die Brust, so dass ich nicht glaube, dass es an einer Saugverwirrung liegt, dass sie nur eine Brust trinken möchte. An Gewicht nimmt sie zu und wächst auch sehr schnell, so dass die Menge wohl ausreicht. Ich mache mir mehr Sorgen um die Milchmenge für die Zukunft (bei meiner Mutter blieb nach 8 Wochen die Milch weg). Ist meine Sorge begründet bzw. wie soll ich mich verhalten?

von sag71 am 03.09.2012, 13:50



Antwort auf: Meine Tochter trinkt nur eine Brust, reicht die Milch?

Liebe sag71, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht „aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt „Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Und keine Angst, so einfach ist die Milch nicht weg! Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Beruhigt :-)? LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.09.2012



Antwort auf: Meine Tochter trinkt nur eine Brust, reicht die Milch?

hallo, also ich stille seit anfang an meine tochter nur mit einer brust.. direkt nach der entbindung war meine tochter bereits nach einer brust satt und wollte die zweite nicht mehr.. nun stille ich auch wirklich immer nur eine brust und habe diverseste stillabstände.. nachts schläft sie schon seit sie 7 wochen alt ist durch so dass ich hier eine stillpause von ca. 10 stunden habe.. agsüber habe ich je nach schubzeit oder laune meiner tochter 1h oder 4h..dennoch reicht die milch den ganzen tag aus :) und meine tochter ist mittlerweile 6 Monate und 10 Tage alt :) ich habe in meiner stillzeit gelernt - einfach laufen lassen und nicht so viel nachdenken.. ich bin fast wahnsinnig geworden weil ich mir über alles gedanken gemacht habe.. und eben auch von meiner mutter, oma und sonstwem gehört hab "dir bleibt bald die milch weg" oder "die milch reicht doch nicht" und und und.. hör auf dich und dein gefühl.. und wenn deine tochter wächst, zunimmt und sonst zufrieden ist - geniesse die stillzeit einfach weiterhin :)

von blümsche am 10.09.2012, 15:39



Antwort auf: Meine Tochter trinkt nur eine Brust, reicht die Milch?

Hallo, Danke an Biggi und blümsche. Seit ich das etwas beruhigter und daher lockerer angehe fließt die Milch auch mehr und die Kleine will ab und zu auch einen Nachschlag aus der zweiten Brust und hat gut zugenommen.

von sag71 am 16.09.2012, 17:00



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