JuschTa
Hallo, im Grunde geht es auch bei mir "nur" wieder um die Milchmenge und wie ich sie steigern kann, da ich es schon länger versuche und keine Erfolge sehe. Hier kurz unsere Vorgeschichte: Meine Kleine ist nun 7 Wochen alt. Leider hatten wir einen schweren Start. Sie wurde mir noch in der ersten Nacht im Krankenhaus weggenommen, weil sie auf die Intensivstation musste wegen einer Neugeboreneninfektion. Dort bin ich dann zwar alle 3 Stunden runter gegangen zum Stillen, aber das ist ja nicht das gleiche, wie ein intuitives Stillen. Manchmal hat die Station auch angerufen, wenn die kleine Hunger hatte, dann bin ich auch hin und habe sie gestillt. Da hatte ich am Anfang auch das Gefühl, sie trinkt gut, auch wenn mein Milcheinschuss eher spät kam. Es ist jedoch mein erstes Kind, so dass ich keinen Vergleich habe und rückblickend nicht mehr so genau sagen kann, ob alles richtig war, weil ich am Anfang nicht drauf geachtet hatte und dachte, es ist alles in Ordnung. Nach zwei Nächten wechselten wir auf die Kinderstation, dann hatte sie noch Gelbsucht und wurde bestrahlt. Auch hier würde ich sagen, war noch alles ok. Sie trank an der Brust, hat aber wenig zugenommen. Durch die Medikamente (Antibiotika) hatte sie auch täglich ordentlich Dosen an Infusionen. Nachdem wir dann zu Hause waren, hat sie Bläschen auf der Haut und dann auch Fieber bekommen und wir mussten am nächsten Abend wieder auf die Station, Verdacht auf Herpes oder Staphylokokken. Dann wurde viel untersucht (inkl. Hirnwasser), sie hat auch hier wieder Antibiotika bekommen als Infusion. Letztendlich kam erst nach ca. 3 Tagen die Info, dass es Herpes war. Das entsprechende Medikament bekam sie da aber schon. Wir mussten dann weitere 10 Tage bleiben und hier würde ich sagen, hat es angefangen, mit dem Stillen schwierig zu werden. Sie hat immer weniger effektiv getrunken (nur so ein paar Minuten aktives Saugen) und hat auch weiterhin nicht zugenommen bzw. nur minimal, was ich heute auch auf die Infusionen zurückführe. insgesamt waren wir also fast 3 Wochen im Krankenhaus. Gegen Ende des Aufenthaltes haben wir dann auch die Stillberatung aus dem KH kontaktiert, sie riet uns zum Zufüttern mittels Sonde und Abpumpen um die Milchmenge wieder zu steigern, außerdem Bockshornklee und Mariendistel. Das haben wir dann über eine Woche gemacht, wenn ich sie rechts angelegt habe mit Sonde, habe ich anschließend links abgepumpt 15 min und rechts nur ein paar Minuten um das Entleeren zu sichern. Hier hat sie pro Stillmahlzeit (alle 2-3 Stunden ca) um die 40-50 ml Premilch dazu getrunken. Beim Abpumpen habe ich selten mehr als 20ml aus einer Seite bekommen, manchmal auch nur 10ml. Zu Hause werde ich von einer Hebamme betreut und fühle mich hier auch gut aufgehoben, aber da ich seit fast 4 Wochen, die wir nun zu Hause sind, keine Veränderung meiner Milchmenge bemerke, bin ich langsam am Verzweifeln, weil ich so gerne voll stillen möchte. Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht voll stillen kann, ist meine Bindung zu meinem Kind negativ beeinträchtigt...Eine zweite Meinung könnte mir helfen. Mit der Hebamme haben wir dann zu Hause auch das System etwas verändert, wir hatten Tage, da haben wir gar nicht zugefüttert, damit das Kind möglichst viel aktiv an der Brust saugt, inkl. Tagen des Non-Stop Stillens, nackt im Bett kuscheln etc. Dann auch ca eine Woche, wo ich sie beidseitig gestillt habe und dann ca 1 Stunde nach dem Stillen beide Seiten für 15 min abgepumpt habe. Leider hat die Kleine aber weiterhin abgenommen, seit ca einer Woche füttern wir wieder zu, mittlerweile um die 70 ml Pre je Mahlzeit. Sie ist dadurch auch ausgeglichener und fröhlicher als vorher, also braucht sie das offenbar wirklich...Derzeit lege ich sie immer in der Fußballhaltung an und Pumpe parallel ab, auch hier nur um die 20- max 30 ml je Seite. Die Position finde ich aber eigentlich unbequem... Alle sagen mir, dass meine geringe Milchmenge psychisch bedingt ist (durch den Stress und die Ungewissheit im Krankenhaus) und ich einfach Ruhe brauche. Das glaube ich durchaus, weil ich mir alles stark zu Herzen nehme (auch die Geburt selbst war schwierig mit Kristellern und Saugglocke und insgesamt ca 30 Stunden Dauer). Aber nun sind wir schon so lange zu Hause und haben totale Ruhe und keine Verpflichtungen etc. so dass doch langsam was passieren müsste. Die Kleine trinkt also noch an der Brust, aber eben selten aktiv länger als 3-5 Minuten, dann versuche ich sie weiterhin zu animieren (Brustkompression, Rückenmassage, Fussmassage), so dass sie wenigstens 10 Minuten an der Brust ist...oft schläft sie ein, das Problem haben wir seit Beginn. Bockshorn nehme ich noch immer (nun also fast 3 Wochen lang), Mariendistel nicht mehr, seit fast 2 Wochen aber Phytolacca D6, das hat meine Hebi empfohlen... Die Premilch füttern wir nun per Calma Sauger, ebenso wie die abgepumpte Milch, da muss sie ordentlich saugen um Milch zu bekommen. Bei der Pumpe bin ich auch schon am Maximum an Stärke, weil meine Hebamme auch gesagt hat, ich muss meinem Gehirn ein stark saugendes Kind vorgaukeln. Auch das erzielte bislang keine Ergebnisse. 1. Durch die Premilch ist die Kleine länger satt, so dass ich selten die 8 Pumpvorgänge am Tag schaffe, geschweige denn mehr - sollte ich mehr Pumpen? 2. was kann ich tun, damit sie aktiver trinkt und nicht immer einschläft? 3. ist mein Pumprhytmus ok oder sollte ich diesen verändern (da sie z.T. zwischen 2-5 Stunden durchhält, kann ich nie genau sagen, wann sie wieder Hunger hat und würde ihr ungern die Mahlzeit vorher "wegpumpen")... ? 4. Haben sie sonstige Tipps für mich, was ich noch tun kann? 5. oft ist sie nach einiger Zeit unruhig an der Brust, zieht die Brustwarze lang (schmerzhaft)und wirkt unzufrieden - kann sie frustriert sein, weil nichts mehr kommt? oft nehme ich sie ab, weil ich denke, sie muss aufstossen oder pupsen, das ist es oft nicht... 6. ist die hohe Einstellung der Pumpe ratsam? 7. Wie lange kann es dauern um Ergebnisse zu sehen? Vielen Dank für Ihre Antwort
Liebe JuschTa, wurde die Anlegetechnik des Kindes beurteilt? Es kann sein, dass Dein Baby an der Brust nicht korrekt und effektiv saugt und deshalb nicht ausreichend Milch bekommt. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Wähle den Aufsatz, mit dem Du Dich am wohlsten fühlst, genau so ist es mit der Pumpgeschwindigkeit. Ansonsten heißt die oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen, dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, Deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Leider kann ich Dir nicht mehr sagen aus der Ferne, dazu müsste ich Dein Kind sehen. LLLiebe Grüße Biggi
JuschTa
Hallo, danke für die schnelle Antwort. Vieles kenne ich schon aus den anderen Forenbeiträgen und habe es bereits versucht. Ich nutze bereits die Medela Symphony und habe sie ausgeliehen auf Rezept. Stilltage haben wir mehrere hinter uns, ebenso habe ich keinen Stress, gehe nicht arbeiten und mein Mann macht 100% Haushalt und bekocht mich jeden Tag frisch. Auch Wechselstillen habe ich schon gemacht, sie lässt sich aber mittlerweile kaum noch durch Rückenstreichen (Wirbelsäule entlang z.T. mit meinen Fingernägeln, damit sie es überhaupt noch als leicht unangenehm wahrnimmt), animieren. Fußsohlen hilft nicht. Sie macht dann einen weiteren Zug, mehr nicht und schläft wieder ein oder liegt ermattet an der Brust. Auch zwischendurch wickeln haben wir schon, hilft auch nur geringfügig. Ja, die Anlegetechnik ist korrekt, hier wurden keine Mängel festgestellt von meiner Hebamme. Ich habe gehört, dass es Stillpositionen gibt, bei denen ist die Einschlafgefahr geringer? Welche sind das? Was sagen Sie zu Phytolacca D6? Hilft das?
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