Mitglied inaktiv
Hallo, mein kleiner ist jetzt 6 1/2 Wochen und hat seit Entlassung bis 5 1/2 Wochen 1,2 kg zugenommen. Ich weiß, das ist mehr als genug. Aber seit einer Woche ist es so, dass er alle 2-3 Stunden trinkt und dann aber nach ein paar Minuten schon wieder fertig ist. Er schluckt dann auch nicht mehr so oft als es vorher immer war. Und gerade abends ist es so, dass ich dann kaum noch Milch habe. Er trinkt und weint und trinkt und weint bis er dann irgendwann einschläft. Komischerweise hält er dann oft 5 Stunden durch und trinkt auch dann nur eine Seite aber da habe ich dann nicht sehr viel Milch. Sollte ich vielleicht anschl. noch mit der Pumpe nachpumpen? Oder kann ich mit bestimmter Ernährung wieder zu mehr Milch kommen? Ich dachte schon, dass ich evtl. zuviel trinke ( 3 Tassen Milchbildungstee, 2 Tassen Caro, 1 Tasse Kaffe, 3-4 große Gläser Wasser, 1 alkoholfreies Bier mit Limo gemischt). Vielen Dank schon im Voraus und lG Anja
Kristina Wrede
Liebe Anja, ich glaube nicht, dass deine Milchmenge nicht reicht. Weißt du, die Brust ist ja keine Milchtüte, die voll sein müsste, damit ein Kind genug bekommt, sondern die Milch wird immer dann gebildet, wenn das Kind an der Brust saugt. Darum ist es auch unerheblich, ob sich eine Brust "voll" (wie in der ersten Zeit des Stillens öfter) oder "leer" anfühlt (wie nach ca. 6 Wochen üblich, da sich Angebot und Nachfrage optimal aufeinander eingestellt haben). Das Verhalten deines Kleinen hat sich verändert, und das macht dich unsicher. Doch sein Stillrhythmus von 2-3 Stunden ist absolut ok und "normal", und wenn er nach ein paar Minuten schon fertig ist, dann hat er sicher auch schon genug bekommen. Das ist oft so, dass die Kleinen einfach effektiver saugen als in den ersten Wochen und so schneller an mehr Milch kommen. Und wenn er dann doch nicht genug hatte, wird er eben häufiger trinken, das ist ja kein Problem. Dann legst du ihn einfach wieder an. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Dass ihm die Milchmenge reicht erkennst du daran, dass er weiterhin gut gedeiht (genügend nasse Windeln hat, gute Hautfarbe und Hautspannung, Gewichtszunahme usw.). Die Unruhe ist KEIN Zeichen für zuwenig Milch, denn sie ist ganz typisch für so kleine Kinder und die Nachmittags- bzw. Abendstunden. Bleib zuversichtlich und so ruhig wie möglich, dann wird sich deine Ruhe auch auf deinen Kleinen übertragen und ihm helfen, diese Phase schnell zu überwinden. Übermäßig viel zu trinken brauchst du nicht, denn mehr zu trinken als dein Durstgefühl es dir sagt kann sogar zum Gegenteil führen: Dass du weniger Milch bildest! Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, vielen Dank für Deine Hilfe. Hat mich sehr beruhigt und ich kann wieder gelassener an die Sache ran gehen. Ich möchte nämlich unbedingt so lange wie möglich stillen :o) LG und ein schönes Wochenende Anja
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