Gibt es ein Medikament zur Milchproduktion?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Gibt es ein Medikament zur Milchproduktion?

Hallo Biggi, ich habe ein großes Problem. Mein Sohn kam am 03.08.2012 auf die Welt. Auf Grund eines Todesfalls in der Familie, der mich sehr mitgenommen hat, habe ich nicht mehr gestillt. Hinzu kam auch noch der Umzug. Der Tod des Familienmitglieds hat mich so mitgenommen, dass ich einfach keine Kraft und Nerven mehr dafür hatte. Seit ca. 3 Monaten habe ich nicht mehr gestillt und ich bereue es von ganzem Herzen. Daraufhin habe ich mit meiner Hebamme Kontakt aufgenommen, in der Hoffnung sie kann mir helfen. Statt dessen kam nur die Aussage "Find Dich damit ab, dass es nicht mehr geht". Dann bin ich zur Apotheke gegangen und hab mir von Meleda die Milchpumpe geholt und regelmäßig, mehrmals am Tag abgepumpt. Leider ohne Erfolg. Das einzigste positive an dem ganzen ist, dass der kleine Maxl meine Brust noch annimmt und saugt. Leider musste ich die Pumpe zurückgeben, da ich kein Rezept mehr dafür bekomme. Dann bin ich zum Frauenarzt gegangen, in der Hoffnung, dass er mir helfen kann. Er meinte auch ich sollte mir da keinen Stress machen, mich von anderen nicht unter Druck setzen lassen und es gut sein lassen. Ich fühle mich irgendwie total missverstanden. Ich lasse mich von anderen nicht unter Druck setzen. Ich will von ganzem Herzen, dass wieder Milch kommt. Ich weiß natürlich auch, dass ich ihn nicht mehr voll ernähren kann, aber das wäre mir auch egal. Hauptsache ich kann ihn wieder stillen. Mir wäre das soooo wichtig. Deshalb meine Frage, gibt es denn irgendeine Möglichkeit, die Milchproduktion wieder anzuregen? Bitte liebe Biggi, hilft mir !!! Danke im Voraus und liebe Grüße Melanie

von Zaubermaus1985 am 06.03.2013, 11:52



Antwort auf: Gibt es ein Medikament zur Milchproduktion?

Liebe Melanie, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Da dies bei dir der Fall ist, stehen deine Chancen besser. Vielleicht kannst Du dir eine gebrauchte Pumpe kaufen oder aber Du lernst das Handausstreichen. Wichtig ist, dass Du kompetente Hilfe vor Ort suchst! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 06.03.2013



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