Mein Sohn (knapp 5 Monate) zeigt seit ein paar Wochen ausgeprägtes Interesse am Essen und Trinken der Erwachsenen und schimpft immer, wenn er nichts bekommt. Nun ist aber die Empfehlung, auch zur Allergieprävention erst mit frühestens 6 Monaten etwas anderes als Milch zu geben. Ich bin Allergikerin und möchte nichts falsch machen, andererseits würde ich den Wünschen meines Sohnes auch gern nachgeben und ihm vielleicht mal eine Möhre oder ein Stückchen Banane geben, dass er sich ausprobieren oder einfach nur dran lutschen/drauf rumkauen kann. Zu erwähnen ist vielleicht auch, dass er seit Geburt zwiemilchernährt (Pre HA) wird, da ich leider trotz allem Darumkämpfen nicht ausreichend Muttermilch bilden kann (Hormonstörung).
Könnte ich das mit der Möhre/Banane einfach ausprobieren oder schätzen Sie das als zu riskant ein?
Ich bin dankbar für jede Information!
von
angela1612
am 08.05.2012, 20:27
Antwort auf:
Beikost zeitig einführen
Liebe angela1612,
wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht.
Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest.
Die Einführung der Beikost ist dann übrigens keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen!
Hier noch ein interessanter Link zum Thema:
http://www.velb.org/docs/ls-4_2009-allergiepraevention-im-umbruch.pdf
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.05.2012