Guten Tag,
ich hätte mal eine Frage zu unserer kleinen Tochter (6,5 Monate alt). Sie wird im Moment noch voll gestillt. Wir haben es vor ca. einer Woche mit Karotte zufüttern probiert (selbstgekocht, bio). Sie hat es auch (etwas irritiert) angenommen und gegessen. Allerdings hat sie noch sehr ausgeprägt dieses Zungenstoßreflex. Ich hatte dann aber das Gefühl, dass sie Bauchschmerzen davon bekam. Abends im Bett hat sie die Beine angezogen, sich gewunden - hatte oft schon die Augen geschlossen und konnte nicht damit aufhören. Nachts wurde sie wieder öfter wach (sie wird sowieso oft nachts wach) und frühmorgens wurde sie dann wach, weil sie Stuhlgang machen musste. Ohne die Karotte haben wir dies nicht mehr. Kann es sein, dass sie einfach länger braucht? Wann sollen wir noch einen Versuch starten? Kenne das nicht, unsere Große hätte am liebsten mit 5 Monaten unsere Teller leer gefuttert (durfte sie natürlich nicht...) Ist es schlimm, dass sie noch kein Fleisch (wg. Eisen) bekommt?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
Pepina601
am 19.07.2012, 15:31
Antwort auf:
Baby 6,5 Monate wird noch voll gestillt
Liebe Pepina601,
für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen.
Probieren Sie es doch einfach einmal mit einer anderen Gemüsesorte.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei.
Ob ein Baby Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden.
Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil.
Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich.
Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.07.2012