Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 10 Monate beißt neuerdings immer zu

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 10 Monate beißt neuerdings immer zu

ElliWi

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Liebe Frau Welter, liebe Frau Heindel, mein Sohn ist mittlerweile 10 Monate alt. Bisher habe ich ihn immer in den Schlaf gestillt, sowohl tagsüber als auch abends/nachts. Da er nachts auch noch oft wach wird (4/5 Mal), schläft er bei uns im Bett. Für mich war diese Situation bislang gar kein Problem. Es war eine schöne und entspannte Weise den Kleinen in den Schlaf zu "bringen". Seit 1 1/2 Wochen beißt er allerdings immer zu (6 Zähne sind schon da). Ich sage dann "Nein" und nehme ihn zeitweise von der Brust weg. Wenn er nachts nur so halb wach wird, klappt es meist und er schläft an der Brust weiter. Aber zum Einschlafen mittags und abends bringt ihn das nicht mehr. Dort beißt er wirklich jedes Mal zu. Mittlerweile sind meine Brustwarzen blutig und ich bin ratlos. Mein "Nein" scheint nichts zu helfen. Mittags lege ich ihn nun immer ohne stillen hin. Das geht natürlich nicht ohne Protest, aber ich kann im Moment nicht anders. :-( Abends versuchen wir es auch ohne und auch da schreit er sehr. Uns blutet jedes Mal das Herz. Letztendlich lege ich ihn doch an die Brust und er schläft ein. Leider nur wenn er wirklich schon völlig erschöpft ist. Gibt es eine Möglichkeit wie das alles sanfter geht? Schnuller, Kuscheltier etc, schmeißt er uns hinterher. Nicht mal auf dem Arm wiegen und rumlaufen beruhigt ihn in diesen Momenten. Kann ich noch anders auf das Beißen reagieren, so dass er es vielleicht besser versteht? Sorry, für den doch sehr langen Text und danke vorab für Ihre Hilfe! Viele Grüße, Elli


Biggi Welter

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Liebe Elli, wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die „neuen Dinger“ in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter „eingräbt“. Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholt. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen auftragen, um die Heilung zu unterstützen. Außerdem kannst Du deinem Sohn vermitteln, dass seine Trinktechnik dir weh tut. Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). LLLiebe Grüße Biggi


helleborus

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Hallo! Schon mal Stillhütchen probiert? Lt. Kinderarzt soll das funktionieren. Bei mir klappte das Aufsetzen nicht.Ansonsten zur schnellen und naturheilkundlichen Wundheilung kann ich die Produkte von Ingeborg Stadelmann sehr empfehlen (Rosencreme, Brustpflegecreme, Heilwolle usw.) online zu beziehen über die Bahnhof Apotheke Kempten. Alles Gute, Helleborus


Mitglied inaktiv

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Liebe ElliWi, unsere Maus hat das auch gemacht. Das heftige NEIN fand sie lustig und sah es als ein nettes Spiel an, weshalb es sie nur noch motivierte. Irgendwann hab ich mir angewöhnt, sie mit dem Finger sofort zu lösen, ihr die Brust zu entziehen und diese sorgfältig wieder einzupacken, so dass die Kleine merkte, dass sie dort nicht mehr trinken darf. Dabei hab ich ihr in ganz ruhigen Worten erklärt, dass mir das weh tut und ich sie nicht weiter trinken lassen kann, wenn sie mit den Zähnen zubeißt. Ich hab ihr danach die andere Brust angeboten. Irgendwie verstand sie das besser als das unsinnige NEIN. Noch heute passiert dieses Knabbern manchmal, wenn sie heftig zahnt oder eigentlich schon Langeweile hat und nur nuckelt. Dann löse ich sie auch auf dieselbe Weise. Das ist bei uns am besten gegangen. Viel Glück! Viele Grüße Sileick


ElliWi

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Vielen Dank für die lieben Antworten! Ich werde das mit dem von der Brust weg nehmen und ruhig erklären versuchen! War schon kurz davor die Brust gar nicht mehr zu geben und ihn so einschlafen zu lassen, aber wirklich übers Herz gebracht hätte ich das wohl nicht. Der Kleine hätte ja gar nicht gewusst was los ist. Das mit den Stillhütchen habe ich schon probiert, ging leider gar nicht...trotzdem lieben Dank für den Tipp!! Liebe Grüße, Elli


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