Liebe Frau Welter,
mein Sohn ist drei Monate alt - nach der Geburt habe ich eine Woche lang gestillt, bis es nicht mehr ging. Meine Brustwarzen sind extrem empfindlich und waren binnen zweier Tage blutig. Hütchen haben nichts gebracht, Hebamme und Stillberaterin haben mir dann zur elektrischen Milchpumpe geraten und auch die verusacht mir starke Probleme, sodass ich nun abstillen möchte bzw. muss, weil die permanente Entzündung und die Schmerzen mich sehr belasten und mein Mutterglück doch arg trüben...
Wir mussten von Anfang an zufüttern, meine Milchmenge hat sich inzwischen (wohl auch dadurch) schon von selbst stark reduziert (es kommen nur mehr ca. 60ml ingesamt pro Pumpgang, manchmal auch weniger).
Bisher pumpe ich 5x täglich, um 7, 11, 16, 20 und 24 Uhr für ca. 15 Minuten, dann kommt nichts mehr und die Brüste sind komplett weich. ich verwende eine Meleda Symphony.
Wie gehe ich nun sinnvoll vor? Soll ich weiterhin 5x am Tag pumpen und nur die Pumpdauer verringern? Es dauert leider immer schon 3-4 Minuten, bis der Milchspendereflex einsetzt, so viel Zeit reduzieren kann ich also nicht.
Oder ist es bei meiner ohnehin geringen Milchmenge (max. 60ml aus beiden Seiten, meistens eher weniger) auch okay, einzelne Pumpgänge ausfallen zu lassen? Also z.B. um 7, 16 und dann 24 Uhr - für einige Tage und dann nur noch um 7 und 24 Uhr und schließlich nur noch, wenn die Brust spannt oder Knötchen bildet?
Was ist von Hausmitteln wie Salbeitee/Pfefferminztee zu halten?
von
Anja_L
am 31.08.2012, 21:41
Antwort auf:
Abstillen mit der Milchpumpe
Liebe Anja_L,
beim Abstillen sollten Sie langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Pumpzeiten ausfallen lassen, sondern eine Mahlzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern.
Pumpen Sie anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer.
Irgendwann können Sie dann eine Pumpsitzung ganz auslassen.
Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Naturheilkundliche Mittel wie Salbeitee können ebenfalls helfen. Keinesfalls sollten Sie jetzt jedoch „literweise" Salbeitee trinken, zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt sind normalerweise sinnvoll. Pfefferminztee hat ebenfalls eine milchreduzierende Wirkung und schmeckt nicht so scheußlich wie Salbeitee.
Es gibt auch homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 31.08.2012
Antwort auf:
Abstillen mit der Milchpumpe
Liebe Biggi,
so werde ich es machen, vielen Dank für den kompetenten und vor allem schnellen Rat.
Ich habe während der Schwangerschaft lange den wehenhemmenden Tee nach Stadelmann getrunken bzw. trinken müssen. Dagegen kann Salbeitee nur eine Wohltat sein ;)
von
Anja_L
am 31.08.2012, 23:08