abendlicher stillstreik/saugverwirrung?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: abendlicher stillstreik/saugverwirrung?

Liebe Stillberaterinnen, Erst einmal Danke für eure Arbeit-ich habe mir hier schon einige wertvolle Tipps erlesen! Nun zu meinem Problem: Meine Tochter ist nun 8 Wochen alt. Vier Tage nach einer Sectio konnte ich sie das erste Mal stillen. Dies begleitet und gefördert durch eine Stillberaterin. Da meine Brüste sehr voll und und groß sind und meine Brustwarzen recht flach, konnte meine zierliche Maus sie nicht greifen. Dadurch habe ich Stillhütchen im Krankenhaus bekommen in Größe L. Damit habe ich wochenlang gestillt-mit sehr wenigen Still Pausen über den Tag. Die Brust und das daran liegen war “Heilmittel“Nummer eins-schreien kann kaum vor. Ich habe mich damit arrangiert. Besonders abends zwischen 8 und 12 Uhr habe ich fast dauerhaft gestillt. Letztendlich schlief sie dann zwischen 11 und 12 Uhr fest an meiner Brust ein und ich habe sie rüber in ihr Babybay neben noch gelegt. Dort schlief sie 6-7Stunden recht fest ein. Entschuldigt dass ich so weit aushole! Vorletztes Wochenende waren wir wegen Verdacht auf einen Infekt und 38 Grad Fieber stationär in der Kinder Klinik. Dort worden still Proben angeordnet.das war seeehr stressig für mich, zeigte aber dass sie genug trinkt ca.75ml pro Mahlzeit-diese sollte ich nun auch begrenzen und das “Dauer nuckeln“eindämmen. Da ich gerne mal still Pausen über Tag hätte, habe ich mich darauf eingelassen und meine Maus, hat das auch bis auf abends gut mitgemacht. Da auch ein Mundsoor festgestellt wurde und schnell durch die Salbe zurück ging, klappte es plötzlich auch mit dem anlegen ohne Stillhütchen. Dies jedoch nicht immer, besonders bei prall gefüllter morgendlicher Brust nicht. Bis vorgestern habe ich das Stillhütchen immer mehr reduzieren können. Und genau dann trat abends der erste Stillstreik ein! Wir waren wie immer um 22 Uhr im Schlafzimmer, mit gedimmten Licht und viel Ruhe. Ich nahm sie nach lautem schmatzen an die Brust und sie bäumte sich nach wenigen Sekunden nach hinten und weinte. Sie bekam die Brustwarzen nicht zu fassen und weinte immer mehr und ich wurde leider hektisch. Dann habe ich versucht die Brust mit Stillhütchen zu geben, was sogar in würgen endete. Dann bin ich aufgestanden und habe sie einfach auf dem Arm beruhigt! Dort ist sie kurz eingeschlafen. Nach dem aufwachen und schmatzen, habe ich sie erneut ohne Stillhütchen angelegt. Sie hat getrunken und ist eingeschlafen. Dann konnte ich sie wie immer rüber legen-ihr Schlaf war sehr unruhig. Gestern Abend begann dieses Szenario schon im Wohnzimmer, wo sie nach 2 Stunden eindeutig Hunger hatte und beim anlegen los weinte. Sie hatte den ganzen Tag natürlich getrunken ohne Stillhütchen. Nachdem alle versuche sie anzulegen sie immer mehr aufregte habe ich versucht sie auf dem Arm zu beruhigen, schon mal die Schlaf Sachen anzuziehen und einfach Ruhe in die Situation zu bringen. Dennoch blieb es beim weinen und einem erneutem, jämmerlichen Protest beim anlegen im Bett. Wieder erneutes beruhigen, erschöpftes einschlafen auf dem Arm, wieder anlegen und plötzlich geht es! Wie kann ich diese Situation einordnen? Was mache ich eventuell falsch? Wieso lehnt sie trotz Hungers die Brust ab und besonders abends? Natürlich versuche ich in Hinblick auf den heutigen Abend nicht zu verkrampfen....

von ÄnnaPopäna am 11.04.2017, 10:29



Antwort auf: abendlicher stillstreik/saugverwirrung?

Liebe ÄnnaPopäna, Du brauchst jetzt viel Geduld, aber dein Kind wird lernen, wieder ohne Probleme an die Brust zu gehen! Du kannst versuchen das Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie kann ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, sollte es aber nicht drängen. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Auch solltest Du vorsichtshalber einmal nachsehen lassen, ob dein Baby evtl. Schmerzen beim Trinken hat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.04.2017



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