Cortison

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Cortison

Grüezi Herr Dr. Paulus Zur Zeit binch nicht schwanger, da ich im November meine Tochter bekommen habe. Mein Rücken ist recht "kaputt" und habe zur Zeit 3 Bandscheiben (S1/L5, L5/L4, L3/L2) welche nicht dort sind wo sie sein sollten. Schmerzen und Symptome bereiten mir momentan nur die zwei unteren. Schmerzmittel nehme ich zur Zeit keins, da die Schmerzen auszuhalten sind und es nur aktuell nur ein reizen des Nervs ist. Dies kann sich aber leider jederzeit verstärken. Nun meinte mein Doc, sobald es stark schmerzt, oder ich Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl habe würde er wieder Cortison spritzen (bereits 2009 und 2013) Ich habe aber zwei Fragen betreffend Cortison: 1. wie verträgt sich dass mit Stillen? Ich möchte desswegen nicht abstillen, würde aber eine "Stillpause" einlegen... 2. gerne möchte ich bald noch ein zweites Kind, wäre es "schlau" rein Vorsorglich, auch ohne akute starke Schmerzen Cortison zu spritzen um die Entzündung der Bandscheiben während der Schwangerschaft zu "minimieren"? (Hatte in der letzten Ss zwei sehr starke Anfälle von ca. Je 4 Wochen, wo ich mich quasi nicht mehr bewegen konnte) Ich wünsche Ihnen schöne Ostern!!

Mitglied inaktiv - 03.04.2015, 11:20

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Antwort auf: Cortison

Bei Behandlung mit Prednisolon gehen nur geringe Mengen in die Muttermilch über. Unter einer mütterlichen Dosis über 20 mg pro Tag empfehlen manche Untersucher eine Stillpause von ca. 4 Stunden nach der Einnahme. Selbst bei Medikation mit Prednisolon 80 mg pro Tag entspricht die Aufnahme über die Muttermilch nur weniger als 10% der endogenen Cortisolproduktion des Säuglings. Sowohl die American Academy of Pediatrics als auch die WHO Working Group on Human Lactation betrachten die moderate Anwendung von Prednison / Prednisolon als kompatibel mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994, WHO Working Group 1988). Eine prophylaktische Behandlung mit Kortikoiden ohne Vorliegen ausgeprägterer Beschwerden wäre nicht sinnvoll.

von Dr. Wolfgang Paulus am 07.04.2015

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