Ist die Einnahme o.g. Medikamente auch in der Schwangerschaft möglich? Ich bin noch nicht schwanger, wir planen es. Ohne die Tabl. oder auch z. B. Cortisonhaltige Cremes für Haut/Kopfhaut ist es teils nicht auszuhalten (Jucken/Brennen etc.). Oder gibt es Alternativen?
Mitglied inaktiv - 16.02.2007, 21:12
Antwort auf:
Antiallergikum, Cortison
Die lokale Anwendung von Glukokortikoiden dient häufig der Behandlung allergischer und entzündlicher Hauterkrankungen (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis).
Die allgemeinen Effekte lokal aufgetragener Kortikosteroide sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden absorbiert wird (Tauscher et al 2002). Zwei große Studien zur lokalen Anwendung von Glukokortikoiden in der menschlichen Schwangerschaft ergaben keine Zunahme angeborener Anomalien (Czeizel & Rockenbauer 1997; Mygind et al 2002).
Unter den Antihistaminika finden sich keine nachweislich fruchtschädigenden Substanzen. Allerdings liegen bei vielen neueren Präparaten lediglich größere Erfahrungen aus Tierversuchen vor. Im ersten Schwangerschaftsdrittel – also in der sensiblen Phase der Organdifferenzierung – werden eher ältere Substanzen wie Dimetinden (Fenistil) oder Meclozin (Postafen) empfohlen. Lindern diese Substanzen die Beschwerden nicht ausreichend, wäre auch der Einsatz von Cetirizin vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 17.02.2007