Hallo Liebe Birgit,
Mein Sohn Mark Jonah wird in 25 Tagen 1 Jahr alt und ich möchte ihm gerne kindgerechte Muffins bieten neben der so zuckerlastigen Buttercremetorte, dazu hätte ich mal eine Frage:
Kann ich normalen Kristallzucker beim backen ohne Probleme durch Rohrzucker ersetzen?
Dieser wird nämlich in vielen Babyrezepten für Kuchen/Torten genutzt und soll wohl besser sein.
Wo liegt darin der Unterschied zwischen Kristallzucker (weißer Zucker) und Rohrzucker? (außer das Rohrzucker unbehandelt ist)
Ändern sich die Mengenangaben wenn ich Rohrzucker verwende statt Kristallzucker?
hier einmal die Zutaten,vom Rezept welches ich mir für die Muffins ausgesucht habe:
120g Butter
80g Zucker
2 Eier
200g Mehl
1 banane
300g Fruchtmus
3EL Milch
Was kann ich an diesem Rezept noch verbessen, um es wirklich kindgerecht zu halten?
Kann ich statt normalem Mehl auch Dinkelmehl nutzen?
Ich bin über jeden Tipp und evtl. über ein paar Rezeptanregungen erfreut!
LG
Jessy
von
Baby_and_me2016
am 25.08.2017, 20:56
Antwort auf:
Kristallzucker durch Rohrzucker ersetzen? - Babys 1. Geburtstag
Hallo Baby_and_me2016
Der erste Geburtstag ist ein besonderes Ereignis und das möchte man schön feiern. Ein schöner Kuchen gehört dazu. Der Kuchen ist primär eigentlich für die Gäste gedacht und Baby darf mitessen. Es ist genau dieses Ereignis, das den Geburtstag so besonders werden lässt. Wenn sich die Gäste um den Tisch versammeln, den hübschen Kuchen darauf bewundern, auf dem vielleicht sogar eine Kerze brennt. Und ganz besonders schön ist der Moment, wenn der Kuchen angeschnitten wird, nach dem die Kerze ausgepustet ist und alle ein Stückchen vom Geburtstagskuchen, reihum etwas abbekommen. Das Geburtstagskind inklusive! Wie wäre es, wenn du den eigentlichen Geburtstagskuchen, die Buttercremetorte mit babygeeigneten Keksen o.ä. verzierst und Marc einfach mitessen lässt? Klar, ist eine Buttercremetorte nicht gerade das, was zu den leichtverdaulichen und babygeeigneten Speisen zählt - aber probieren lassen, sollte allemal drin sein :)
Schön wäre es doch bspw, wenn dein Kind vom Gemeinschaftskuchen etwas abbekommt. Du könntest verzierende Elemente wie bspw Kekse reichen. Oder sonst noch irgendwas etwas auf dem Kuchen für Mark bereit halten, was danach stolz in Händen gehalten und jedem präsentiert werden kann.
Alternativ könntest du die babytauglichen Muffins entsprechend für alle anderen Gästen attraktiver halten und diese ebenfalls hübsch verzieren?
Hier folgt nun noch eine Auflistung über Herstellung und Verwendung, sowie nutritive Aspekte verschiedener Zuckersorten:
Honig: enthält neben Mineralien weitere Stoffe, bspw verschiedene Zuckerarten (insgesamt 70% Glucose + Fructose und 10% Saccharose + Maltose), Wasser- ca 20%, plus Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen (Vorsicht als Allergiker), Aromastoffe und Mineralstoffe.
herkömmlicher Rübenzucker
Haushaltszucker wird entweder aus der Zuckerrübe (hierzulande üblich) oder aus Zuckerrohr gewonnen.
Zucker, der aus Zuckerrohr hergestellt wird, ist vom Nährwert her betrachtet, identisch dem üblichen Rübenzucker. Im Erzeugerland wird der Rohr- zucker meist als Roh- zucker abgegeben. Nach dem Export wird er für den Handel gemäß den Anforderungen aufbereitet und je nach dem als Roh-zucker oder Rohr-zucker bzw als Roh-rohr-zucker verkauft. Der Naturkosthandel hat hierfür seine ganz eigenen Qualitätsanforderungen und Richtlinien.
Rohr- bzw Roh-rohrzucker sind fast gleich. Dieser Zucker wird aus dem getrockneten Saft des Zuckerrohres hergestellt. Ihm haften (durch das Zufügen von Melasse) Mineralien an, die ihn dadurch ein wenig gesünder erscheinen lassen.
Zusätzlich gibt es noch den sog. Vollrohrzucker. Das ist ein eingedickter und getrockneter Zuckerrohrsaft ohne weitere Verarbeitung. Er besteht zu 95 % aus Saccharose und anderen Zuckerarten, enthält aber auch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Er ist naturbelassener und damit nährstoffreicher, somit etwas "gesünder".
Es gibt ausserdem noch braunen Zucker (gewonnen aus der Zuckerrübe), der dem üblichen weissen Haushaltszucker identisch ist. Ernährungsphysiologisch sind beide Zuckersorten völlig gleichwertig zu beurteilen. Der braune Zucker ist eine Vorstufe in der Herstellung des weissen Kristallzuckers.
Andere alternative Süßungsmittel:
Ahornsirup, Agavendicksaft, Reissirup, Dinkelsirup, pfeldicksaft, Birnendicksaft, Dolce Di, Dattelsirup, Kokosblütenzucker, etc ...
Isolierter Fruchtzucker stellt übrigens keine(!) Alternative dar.
Traubenzucker ist ein diätetisches Lebensmittel ( = für bestimmte Personengruppen, bspw Diabetes, FI, FMA) und für Otto Normalverbraucher als Süßungsmittel nur dann sinnvoll, wenn ganz schnell Energie her muss (bspw nach exzessiver sportlicher Betätigung - Hochleistungssport, Marathon). TZ kann auch in kleinen Mengen eine Süßigkeit sein, wenn man es in der Apotheke geschenkt bekommt :-)
Auch zum Süßen von Orangen- oder Mandarinensaft ist er sinnvoll, weil er sich darin gut auflöst und ein saures Säftchen süßer macht, wodurch der Fruchtsaft bspw auch bekömmlicher wird.
Dattelsirup:
besonders bei Veganern beliebt. Er ist sehr mineralstoffreich, enthält auch Vit C. Für die Herstellung werden die Datteln gekocht, gepresst, gefiltert und eingedickt. In kleinen Mengen, als Gewürz bzw zur Verfeinerung von Speisen evtl eine Bereicherung für die "Kinderküche". Ist aber eine eindeutige Geschmacksache.
Alternativ: selber Datteln mit etwas Wasser zerkleinern und als Paste bspw als Brotaufstrich verwenden. Haltbarkeit beim selbstgemachten leider nur kurz.
Ahornsirup: sehr aromatisch, nicht geeignet für Babys, für Kleinkinder okay.
Agavendicksaft:
aus dem Herzen der Agavenpflanze wird ein Mus gepresst, der Saft gefiltert und eingedickt. Man erhält so, ein lange lagerfähiges Süßungsmittel das fast ausschliesslich aus Fruchtzucker besteht. Er hat eine sehr hohe Süßkraft, löst sich gut in kalten und warmen Flüssigkeiten. Er eignet sich auch zum Backen.
Wegen des hohen Fruchtzuckergehaltes sollte er nur sparsam verwendet werden.
Reissirup:
Reismehl und Wasser werden erwärmt. Durch den Zusatz von Enzymen spaltet sich die Stärke in Zuckerarten (= Oligosaccharide, Maltose, Glukose) . Die Flüssigkeit wird abgesiebt und der süße Saft zu Sirup eingedickt.
Er ähnelt der Konsistenz von sehr flüssigem Honig. Erfordert beim Backen niedrige Temperaturen.
Apfelzucker/Dolce Di:
eingedickter Apfelsaft, aus welchem durch ein "natürliches Osmoseverfahren*" Zucker und Aromen herausgefiltert werden.
Das Produkt (Apfelzucker) besteht aus Fructose, Glucose Saccharose, Sorbitol. Koch - und Backeigenschaften gut, da hitzestabil, gute Löslichkeit.
Keine Angaben zum Vitamin/Mineralstoffgehalt.
Fazit: egal welche Sorte Zucker du verwenden möchtest - sei sparsam und übertreibe es nicht in der Tagesmenge. Süßkram "darf " in der Ernährung zu ca 10% enthalten sein.
In manchen Rezepten kannst du den Zucker etwas reduzieren.
Die Intensität des Geschmackseindrucks süß wird von Kindern und Erwachsenen verschieden bewertet. Die sog. Reizschwelle für Süßes ist bei Kindern viel höher.
Für die Praxis bedeutet dies: wenn du eine Speise als süß empfindest, ist das für dein Kind vermutlich gerade okay im Geschmack. Was du als viel zu süß bezeichnen würdest, bringt den Geschmackseindruck "süß" für dein Kind. Umgekehrt lehnt dein Kind bspw eine leicht bitter schmeckende Möhre ab, wohingegen du dies nicht als bitter schmeckend empfindest .Das ist auch der Grund, warum viele der sog. für Kinder beworbene, sog. Kinderjoghurtsorten extrem süß schmecken....
Am besten immer weniger süß schmeckende Varianten wählen, damit sich dein Kind daran gewöhnt.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 28.08.2017
Antwort auf:
Kristallzucker durch Rohrzucker ersetzen? - Babys 1. Geburtstag
Eine Frage hätte ich noch und vielleicht kannst du mir dabei ja auch helfen
Mein Sohn nimmt zur morgendlichen Brotmahlzeit keine Milch
Weder seine bekannte Pre noch Halbmilch aus Vollmilch und Wasser
Deshalb machen wir ihm meistens Frischkäse auf sein Brot
Verträgt er auch super aber dennoch frage ich mich wie ich in Zukunft wenn auch anderes aufs Brot kommt ihn an die Milch gewöhnen kann
Seit er morgens Brot isst verweigert er die Milch
Er hat ansonsten abends zum einschlafen noch 200ml Pre milch
Es gibt auch mal Joghurt und eben Frischkäse so kommt er denke ich auf das Soll von Milch am Tag
Muss er dann morgens die Milch trinken?
Ansonsten trinkt er 500 ml bis 1l Wasser am Tag manchmal bekommt er auch Tee
von
Baby_and_me2016
am 27.08.2017, 22:39
Antwort auf:
Kristallzucker durch Rohrzucker ersetzen? - Babys 1. Geburtstag
Hallo noch mal :)
ob dein Kleiner die Milch morgens zum Frühstück trinkt, oder zu einem anderen Zeitpunkt, den er selbst für passender empfindet, ist egal. Im 2. Lebenshalbjahr braucht er noch ca 400-500 ml Säuglingsmilch täglich und ab dem 2. Lebensjahr etwa 300 ml Kuhmilch/adäquate Milchprodukte.
Du könntest versuchsweise den Frischkäse beim Brot weglassen und beobachten, ob der Appetit auf Pre-Milch (zusätzlich zu den 200 ml abends)zurück kommt. Lass auch den Joghurt vorerst noch einmal wieder weg. Im 1. Lj ist die Säuglingsmilch eindeutig noch besser für euer Kind geeignet. Nach dem 1. Geburtstag kannst du den Übergang zu 100% Kuhmilch gemütlich anstreben.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 28.08.2017