Es ist bei uns noch eine Weile hin, aber ich habe schonmal drüber nachgedacht, was meine Maus zum 1.Geburtstag für einen Kuchen bzw. Torte bekommen soll und ob das überhaupt schon sinnvoll ist. Wenn, dann am besten ohne Zucker? Mein Mann fand meine Idee, den Zucker durch Früchte zu ersetzen unnötig, da im Obst ja auch Zucker sei. Im grunde hat er damit ja auch recht...aber ich denke, der industrielle Zucker wird vom Körper einfach anders aufgenommen und hat nicht so eine starke Süße, oder? Ich denke auch, wenn ein Baby ein Jahr ohne Zucker ernährt wurde und zwar ab einem Jahr am Familientisch mitessen darf, sich auch erst langsam daran gewöhnen muss? Ich will nämlich auch nicht, dass sie an ihrem Geburtstag Bauchweh bekommt, weil sie den Zucker nicht gewöhnt ist...Was meinen Sie?
Dann wollte ich noch fragen ob "Gläschen ab dem 12.Monat" Sinn machen. Die Kleinen sollen ja das essen, was die Eltern auch essen. Ich möchte sowieso möglichst Gläschen meiden. Allerdings ist ein Gläschen auch nicht so verkehrt, wenn es bei Mama und Papa was gibt, was für 1jährige noch nicht so verträglich ist?
von
Rosenstock
am 23.11.2020, 21:01
Antwort auf:
Kuchen zum 1.Geburtstag mit oder ohne Zucker
Hallo Rosenstock
hmm, es kommt jetzt vielleicht auch ein bisschen darauf an, was du dir so generell vorstellst. Denn bspw haben sich inzwischen auch andere Ideen als Möglichkeiten für die Kuchengestaltung etabliert. Sehr beliebt sind bspw Kuchen aus Obst. Eine besonders im Sommer beliebte Gestaltungsmöglichkeit ist hier z.B. die Wassermelonentorte. Eine flache Scheibe Wassermelone wird mit anderen Obstsorten einfach zu einer Torte dekoriert. Ganz simpel.
Aber jede Familie hat bei der Geburtstagsfeier ihre ganz eigene und besondere Vorstellung und insbesondere was die Gestaltung des Geburtstagskuchen betrifft. Manche Famlien mögen ihn gern zuckerarm, mit Vollkornmehl oder eifrei, vegan. Andere Familien möchten ihn gern bunt und cremig, gerne süß. Andere Familien möchten gerne schokoladige und sahnige Kreationen, welche in erster Linie hübsch aussehen und vor allem Gäste optisch erfreuen. Gäste sind derzeit aber wohl eher weniger ein Thema.
Was ist euch Eltern also wichtig.
Der 1. Geburtstag ist ein besonderes Ereignis, das in bester Erinnerung bleiben soll. Das Anschneiden, Kerzen ausblasen, Anschauen, Anschneiden vom Geburtstagskuchen ist dabei häufig ein besonderer Moment dieser Feier.
Was ist dir also wichtig. Dass er euch Eltern schmeckt und ihr ihn gemeinsam esst, dabei euer Kind teilhaben lasst? Oder ist es euch eher wichtig, dass euer Kind einen Kuchen mit besonderen Zutaten und Eigenschaften kennen lernt?
Erlaubt ist prinzipiell alles was nicht verboten ist, wie bspw Kaffee, Nussstückchen, etc, aber das ist ja klar.
Wenn du nicht explizit bestimmte Dinge weglassen musst oder willst, darfst du den Kuchen backen, den du für den "gut" befindest um die Feier so zu gestalten, wie du/ihr es dir/euch vorstellst.
Dein KInd wird vom Kuchen essen. Je besser er mundet, desto mehr vielleicht. Ob dein Baby vom Kuchen, egal welche Zutaten/Zubereitung evtl Bauchweh bekommen könnte, das hängt eher auch damit zusammen, wie gut dein Baby bisher Neues angenommen und jeweils vertragen hat.
Du könntest auch Kompromisse finden. Bspw könntest du einen gewöhnlichen Kuchen backen, und obenauf gibst du zuckerreduzierte, oder andere dir gut passende Babykekse.
Muffins, Käsekuchen, Sahnetorte - all das sind Möglichkeiten, von denen dein Kind kosten könnte.Genau wie die sonst üblichen Angebote vom Familientisch auch.
Handle nach deinem Gefühl.
Wenn du bisher eher zurückhaltend mit neuen Offerten bei bestimmten Speisen gewesen bist, dann bleibe dabei. Wenn es für dich okay ist, dein Kind am 1. Geburtstag einmal mit was Besondererem zu frohlocken, dann mach das. Wenn du eher zögerlich bist und dein Kind noch länger von gewöhnlichsüßen Speisen fernhalten magst, dann wähle Alternativen.
Oder ist dir bspw viel an der künstlerischen Gestaltung für den 1. Geburtstagkuchen gelegen?
Oder magst du einfach ein paar Highlights setzen?
Auch Playmobil- (oder LEGO, Schleich, etcetc) -figuren krönen so manchen Kuchen und erfreuen das Auge. Eine Kerze im Kuchen reicht oft auch schon zur Verzückung aus. Oder ein Fähnchen. Irgendetwas, das danach stolz in Händen gehalten und jedem präsentiert werden kann. Das verlängert die Freude am Geburtstagskuchen immens.
Dieses Rezept ist supereinfach und du kannst den Kuchen bereits am Vortag backen.
Becherkuchen:
als Maß dient ein ausgespülter, trockener Becher der verwendeten Zutat Sahne. Alle Zutaten werden damit bemessen.
Zutaten:
1 Becher Sahne
1 Becher Zucker
3 Eier
2 Becher Mehl
1 P Backpulver
1 Prise Salz
Alle Zutaten zu einem Teig vermischen und in einer Browniebackform (Backpapier), wahlweise einer runden Springform, bei 180° ca 30 min backen. Nach 20 min Garprobe machen.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und nach Belieben verzieren.
Gedeckter Apfelkuchen
Und die Erwachsenen können sich den Kuchen mit Schlagsahne verfeinern.
Aus
250g Mehl
125g Butter
75g Zucker
1 Ei
1 Vanillezucker
1 Pr Salz
1 Msp Backpulver
eine Knetteig kneten.
Kurz ruhen lassen.
Derweil ca 5 mildsäuerliche Äpfel waschen, schälen, entkernen und in kleine Stückchen schneiden. Mit Honig verfeinern, etwas etwas Zitronensaft dazu, nach Geschmack Rosinen und ein P Vanillezucker. Mit Zucker süßen, bis es schmeckt.
Den Teig teilen. Auswellen und einen Teil in eine Springform geben. Die Äpfel darauf verteilen. Mit der zweiten ausgewellten Teighälfte zudecken und ca 45 min bei 175° C backen, bis er gar ist. Nach der Backzeit evtl mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu stark bräunt. Am besten frisch servieren. Nicht heiss, aber so ca nach einer bis zwei Stunden.
Sehr wenige einfache Zutaten und nur leicht süß ::
Napfkuchen mit Apfel
500 g Dinkelmehl
250 ml Saft nach Wahl
1/2 P frische Hefe
100 g Butter
80 g Zucker oder Agavendicksaft
1 TL Vanillepulver
1/2 TL Salz
150 g feingeschnittene Äpfel
evtl etwas Flüssigkeit
Zubereitungsanweisung:
Mehl in eine Schüssel geben, Hefe hineinbröseln, Saft hinzugeben. Teigansatz zudecken und ein bisschen ruhen lassen. Anschliessend alles zu einem Hefeteig kneten. Restliche Zutaten unterheben. Den Teig an einem warmen Ort zugedeckt stehenlassen.
Den Teig eine Stunde später nochmal durchkneten, dann in eine gefettete Napfkuchenform geben. Den Teig nochmal 15 min an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen.
Den Elektroherd auf 175°C vorheizen und den Kuchen ca. 40 bis 50 Minuten backen. Danach auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Anschliessend nach Belieben verzieren
Mach die Hälfte . Der Kuchen erinnert mehr an Brot, denn an Kuchen und ist für erwartungsvolle erwachsene Gäste sicher nicht der oberste Gaumenschmaus. Statt Dinkelmehl kannst du auch Weizenmehl verwenden.
oder wie ist es mit einem schlichten Apple Crumble mit einer selbstgemachten Vanillesosse?
Also dann
viel Spaß
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 25.11.2020
Antwort auf:
Kuchen zum 1.Geburtstag mit oder ohne Zucker
Hallo Rosenstock
hier kommt der zweite Teil deiner Frage betreffs Gläschen 12. Lm.
Dein Sohn kann mitessen, was ihr Eltern esst. Manchmal ist es vielleicht nicht wirklich gut möglich, wie beispielsweise bei einem sehr scharfen Gericht (Chili). Auch Sossen mit Alkohol oder anderes sind nicht geeignet. Das stimmt.
Anstatt Gläschen zu geben, wäre es in diesen Momenten viel besser die Speisen entweder soweit möglich auch in einer kleinkindkompatiblen Variante zu kochen. Oder Alternativen für dein Kind bereit zu haben, bspw gewohnte Speisen aus dem TK oder Speisen vom Vortag zu geben.
Sicher, es kann hilfreich sein, wenn du in manchen Momenten auf Gläschen zurückgreifen könntest, aber das musst du selbst entscheiden. Eine klare Empfehlung dafür, also dass du dein Kind an 12Monatsgläschen oder Menüs gewöhnen müsstest, die gibt es nicht. Aus praktischen Gründen können sie allerdings natürlich manchmal sinnvoll sein.
Sinn und Zweck, das Ziel der Einführung von Familienkost ist es, dass sich dein Kind langsam, in seinem Tempo, mit Spaß und Freude und ganz unbedingt, soweit möglich, an diese Kost gewöhnen kann.
Familienkost ist mehr als Ernährung oder satt werden. Familienkost ist ein Lerngeschehen. Das Lernen erfolgt über Beobachtung, Nachahmung und eigenes Experimentieren.
Gib deinem Kind ausreichend Gelegenheiten und Möglichkeiten, um eure kleinkindgeeignete Familienkost, neben seinen gewohnten und gemochten Speisen, ausgiebig kennenzulernen. Lass ihn die Speisen mit den Fingern und Händen spüren. Die Temperatur, die Beschaffenheit und im Mund schließlich den Geschmack und das Mundgefühl erleben. Stückige Kost sollte dein Kind immer selbständig in den Mund nehmen.
Das klappt alles gut durch wiederkehrende Angebote und die Wahrnehmung der Speisen mit allen Sinnen.
Biete deinem Kind viele verschiedene Speisen an, damit er sich langsam an diese gewöhnen kann.
Lass dein Kind die Speisen befühlen, zerpflücken, kauen etc.
Bewegt euch langsam weg vom Brei und gleitet über zur gewöhnlichen Kost. Passe die Kost so an, dass du dein Kind altersentsprechend individuell forderst und förderst.
Manche Speise kannst du klein schneiden, manche kannst du zerdrücken, manche Speisen kannst du weniger würzen und eine andere Speise musst ggf etwas flüssiger machen.
Biete deinem Kind eine verantwortungsbewusste Speisenauswahl und esst gemeinsam leckere Speisen.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 25.11.2020