Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Progesteron (Famenita) absetzen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Progesteron (Famenita) absetzen

Biene20

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Liebe Frau Höfel, ich bin aktuell in der 15. SSW (SSW14+3). Gestern war ich beim Frauenarzt, alles in Ordnung. Kind bewegt sich viel. Herz schlägt kräftig. Das Baby ist über Insemination entstanden. Im KiWu Zentrum wurde mir Progesteron ab dem Tag nach dem Eisprung verschrieben. Bis zum positiven Schwangerschaftstest 200mg Famenita pro Tag vaginal, weil ich nachweislich im Blut zu wenig Progesteron hatte. Nach dem Test dann vorsorglich 600mg pro Tag (3x200 vaginal). Die Frauenärztin sagt, dass man es in der Regel nach der 12. SSW, spätestens aber nach der 14. SSW absetzen kann, weil die Plazenta das Kind ausreichend mit Progesteron versorgt. Ich habe noch ein paar Tabletten und sie sagte, ich könne es ausschleichen lassen, wenn ich mich damit besser fühle. In SSW12 wurde mein Progesteron im Blut mit 21.0 ng/ml gemessen (Referenz des Labors für Normwert im 1. trimenon 10.0-50.0 ng/ml). Nun nehme ich einschließlich morgen seit einer Woche nur noch 400mg und gestern war im Ultraschall ja alles in Ordnung. Ab Donnerstag würde ich jeweils 100mg morgens und 100mg abends nehmen. Dafür würden meine Tabletten noch bis ca. Anfang SSW17 reichen. Ich bin aber verunsichert, ob man es wirklich absetzen kann. 21.0 wurde ja bei 600mg gemessen. Die Frauenärztin meinte aber, dass nach SSW12 die vaginale Einnahme von Famenita nur noch ganz marginal den Wert verändern würde - wenn überhaupt. Sie sagte sogar, theoretisch braucht man auch garnicht ausschleichen, sondern kann von heute auf morgen absetzen. Ich habe Angst, dass der Progesteron-Wert sich doch noch sehr verschlechtern könnte. Gerade weil ich auch letztes Jahr eine Fehlgeburt in der 12. SSW hatte (Ursache nicht bekannt), bin ich sehr vorsichtig. Vielleicht hatte ich schon bei der Fehlgeburt zu wenig Progesteron, weil Progesteronmangel 2 Monate nach der Ausschabung festgestellt wurde. Oder ändert sich der Hormonhaushalt sehr nach einer Fehlgeburt? Vor 3 Jahren habe ich auf natürlichem Weg eine problemlose Schwangerschaft gehabt und ein gesundes Kind. Jetzt bin ich 36 Jahre alt. Was ist ihre Meinung zum Famenita. Kann ich es ruhigen Gewissens wie oben geplant ausschleichen? Oder sollte vor einer weiteren Reduzierung auf 200mg pro Tag nochmal einen Bluttest gemacht werden? Danke für Ihre Antwort.


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Biene, Progesteron nimmt man oft in der Frühschwangerschaft um das Abortrisiko zu reduzieren oder im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen bis zur vollendeten 12. SSW. Wenn alles in Ordnung ist, sollte das Medikament dann abgesetzt werden. Wenn notwendig (z.B. bei einer drohenden Frühgeburt) kann man Progesteron wieder nutzen. Liebe Grüße Martina Höfel


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