Hallo,
ich bin in der 13. SSW, und am 04.01. wurde bei mir eine missed abortion diagnostiziert. Rechnerisch muss das Herzchen in der 11. SSW aufgehört haben zu schlagen (ca. 11 Tage vor der Diagnose). Ist eine Ausschabung unumgänglich oder halten Sie es auch für zu verantworten, auf die Blutung zu warten? (es war die 4. Schwangerschaft, habe drei reif und spontan entbundene Kinder zw. 1 und 6 Jahren).
Mitglied inaktiv - 07.01.2008, 11:22
Antwort auf:
missed abortion und Ausschabung
Liebe Heike,
Astrid hat es gut erklärt.
Je früher es also zu einem Fruchttod kommt, umso eher kann der Körper das abgestorbene Kind resorbieren.
Heute findet man diese Kinder meist mit dem Ultraschall bei den regelmäßigen Kontrollen, so dass der Körper gar keine Chance mehr hat, sich selber zu kümmern. Im Gegenteil, es wird kürettiert und damit die Schleimhaut (unter Umständen) geschädigt.
Es wird zumindest kontrovers diskutiert.
Schauen Sie doch einmal hier:
http://www.muschel.net/?q=node/73
http://forum.muschel.net/dcboard.php?az=show_mesg&forum=102&topic_id=101&mesg_id=104&page=
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 08.01.2008
Antwort auf:
missed abortion und Ausschabung
Hallo,
ich hatte auch schonmal eine missed abortion (9. Woche) und weiß, wie enttäuscht, traurig und ängstlich man sich da fühlt, lass Dich erstmal feste knuddeln!
Also, mein (sehr guter) Gyn sagte, ob man lieber eine Ausschabung machen sollte, oder auf einen spontanen Abgang warten (bzw. diesen hormonell auslösen) könne, komme auf das Alter der SS an: Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto eher ist eine Ausschabung nötig. In der 13. Woche (und wohl auch schon in der 11.) könnten die Blutungen schon arg schlimm sein, das riskiert man nicht so gern.
Ein weiteres Argument für eine Ausschabung ist, dass man auf die echte Fehlgeburtsblutung oft länger warten muss. Gerade bei einer missed abortion "merkt" der Körper ja eine Zeitlang nicht, dass die SS sich nicht weiter entwickelt. Schwanger und doch nicht schwanger zu sein, ist seelisch sehr belastend. Ich kann das bestätigen: Vor der OP habe ich einige Tage viel geweint. Hinterher habe ich mich sehr erleichtert gefühlt, dass nun etwas Neues beginnen konnte und das Kapitel MA irgendwie zumindest körperlich abgeschlossen war. Ich konnte es dadurch auch seelisch viel besser verarbeiten. Es ist ja nicht schön, andauernd Schwangerschaftssymptome zu haben und zu wissen, dass es nix mehr ist mit der SS. Auch deshalb würde ich nicht warten wollen.
Bei mir damals wurde schon in der 9. Woche eine Ausschabung gemacht, man fand das sicherer. Das ist medizinisch überhaupt keine große Sache. Man bekommt nur eine ganz leichte Narkose (ohne Intubation), und das Ganze dauert keine 10 Minuten. Es ist ja auch keine echte Operation in dem Sinne, weil nix aufgeschnitten wird. Es wird durch die Scheide hindurch mit einem Instrument diejenige Schleimhautschicht in der Gebärmutter abgeschabt, die auch sonst mit der nächsten Blutung abgegangen wäre.
Eine Ausschabung kann man in vielen Kliniken inzwischen sogar schon ambulant machen lassen. Erkundige Dich mal, ob das in Deiner Nähe irgendwo angeboten wird. Das ist wirklich genial, weil man dann nachmittags schon wieder nach Hause geht - was auch seelisch viel weniger stressig und belastend ist, als wenn man zwei, drei Tage dort bleiben muss.
Danach darfst Du übrigens gleich im nächsten Zyklus wieder schwanger werden, eine Wartezeit ist nicht mehr nötig. Heute weiß man, dass sich die Schleimhaut ruckzuck wieder aufbaut.
Grüßle und alles Liebe,
Astrid
Mitglied inaktiv - 08.01.2008, 11:15
Antwort auf:
missed abortion und Ausschabung
Hallo Astrid,
danke für die lieben Worte!
Gestern habe ich die Ausschabung machen lassen, hatte mich vorher auch intensivst informiert. In diesem Krankenhaus werden die Föten in einer Sammelbestattung beigesetzt, zu der man sogar eingeladen wird. Das finde ich eine sehr schöne Vorstellung. Genau deshalb hatte ich auch Probleme mit der Curretage: ich wollte nicht, dass das Kleine, das ich ja schon fleißig zappelnd auf dem Ultraschall gesehen hatte, einfach herausgeschnippelt wird und im Müll landet.
Der Eingriff war wirklich problemlos und ich konnte noch am selben Tag nach Hause. Allerdings hat man sich auch sehr nett um mich gekümmert, das hilft natürlich auch.
Jetzt bin ich schon erleichtert. Abgeschlossen habe ich damit allerdings noch lange nicht. Das dauert wohl noch...
Viele Grüße Heike.
Mitglied inaktiv - 11.01.2008, 09:25