Frage: Beckenendlage

hallo! Ich bin mit meinem 2. Kind schwanger. Wissend liegt es seit der ca. 29 SSW in Beckenendlage, jetzt bin ich in der 34 SSW. Was kann ich außer Moxen noch tun? Wie stehen Sie zur äußeren Wendung? Kann es die Nabenschnur um den Hals haben und sich deshalb nicht drehen? Wäre dann eine äußere Wendung gefährlich? Würden Sie bei einem 2. Kind eine Beckenendlagengeburt empfehlen? Meine erste Geburt dauerte allerdings 18 Stunden, sie war nicht leicht (2 Mal Abfall der Herztöne, dann Saugglocke). Wie lange hat das Kind realistischwerweise noch die Möglichkeit, sich zu drehen? Ich weiß, viele Fragen, aber mich beschäftigt es sehr, da ich keine KS möchte :( Herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 23.08.2009, 10:34



Antwort auf: Beckenendlage

Liebe Iris, ich fange mal hinten an! Theoretisch hat das Kind die Möglichkeit, sich bis zur Geburt zu drehen. Wir machen nicht umsonst vor einem Kaiserschnitt wegen BEL vor der Fahrt in den OP noch einen Schall! Etwa 5% aller Kinder werden aus BEL geboren. Bei Frühgeburten sind es etwas mehr, denn in der 20.-30. SSW befindet sich ca. jedes 3. Kind noch in BEL, in der 35. SSW noch jedes 10. Selbst nach der 37.SSW dreht sich ein Teil der Kinder noch in eine Schädellage. Die Ursachen sind eher Theorie: - Die Form der Gebärmutter, des Beckeneinganges oder des kindl. Körpers kann so verändert sein, dass die Formübereinstimmung eher durch BEL als durch SL gefunden wird. - Bei überreichlichem Raumangebot soll dem Kind die Orientierung fehlen oder einfach nur der Zwang zur Formübereinstimmung - Raummangel soll eine spontane Drehung verhindern. Der Kaiserschnitt sollte das Mittel der letzten Wahl sein. Warum wollen Sie sich eine der größten Bauchoperationen (die dem Notfall vorbehalten sein sollte und ein vierfach erhöhtes Risiko gegenüber der Spontangeburt hat) antun, wenn das Kind auch so zur Welt kommen kann? Dem Kind schaden Sie damit nicht. Für das Kind ist es einfach nur eine Geburt mit den Füßen voran! Schritt 1: greifen Sie zum Telefon und rufen eine Hebamme an, damit Sie Ihnen die korrekte Ausführung der Indischen Brücke zeigt. Moxen tun Sie ja schon. Auch Akupunktur kommt zum Einsatz (ab 34. SSW). Schritt 2: machen Sie einen Termin zum ambulanten Gespräch in der Klinik. Meist ist das ganze Getöse (Gespräch in der Klinik, Papiere fertigmachen, Gespräch über Sectio und vorherigen Spontanversuch) für die Katz, da sich das Kind noch dreht. Die BEL gehört zu den Risikogeburten. Der Po ist so weich, dass er manchmal den Muttermund nicht genug aufdehnt oder das Kind legt sich in eine geburtsschwierige Lage - dann muß ein Kaiserschnitt gemacht werden. Vor 15 Jahren hat man jeder Frau mit BEL gnadenlos den Bauch aufgeschnitten. Aus Sicherheitsgründen! Weil man Angst hatte, dass der nachfolgende Kopf steckenblieb und das Kind Schaden nahm. Heute zeigt uns der Ultraschall, ob eine spontane Geburt möglich ist. Und noch eins: neueste Studien zeigen, dass die Kinder den primären Kaiserschnitt nicht so gut verkraften - sie reagieren mit Anpassungsstörungen. Ich arbeite an einer Klinik, die Beckenendlagen spontan zur Welt kommen läßt - und kann das nur befürworten. Bei einer spontanen BEL erwartet Sie in der Klinik nur wenig anderes als bei einer Schädellage. Ab Muttermund vollständig werden Sie besonders überwacht, eine PDA ist meist usus und zur Geburt kommt der Oberarzt. Die äußere Wendung ist eher gegen Ende der Schwangerschaft angesagt, da dann weniger Gefahr besteht, dass sich das Kind zurück dreht. Eine äußere Wendung wird meist unter PDA (und manchmal in Sectio-Bereitschaft) gemacht. Liebe Grüße Martina Höfel PS: meine Umfrage hier im Hebammenforum läuft nur noch bis morgen. Wenn Sie noch teilnehmen möchten........!

von Martina Höfel am 23.08.2009



Antwort auf: Beckenendlage

Vielen Dank! Sie haben mir mir ihrer Antwort sehr weitergeholfen! Ich würde auch eine BEL-Geburt bevorzugen und bin nun bestärkt, die nötigen Schritte einzuleiten bzw. zuvor noch einiges zu versuchen! DANKE!

Mitglied inaktiv - 23.08.2009, 20:05



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