Kaiserschnitt - Angst vor Anpassungsstörung

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Kaiserschnitt - Angst vor Anpassungsstörung

Sehr geehrter Herr Dr Hellmeyer, kurz zu mir: Ich leide unter einer starken Verletzung der Wirbelsäule (mittlerweile sind mir auch Schrauben in der Wirbelsäule gebrochen). Aufgrund der damaligen Op ist meine Lunge angegriffen und ich leide bei stärkerer Belastung unter starken Schmerzen und Atemproblemen. Zusätzlich lag ich nach der Op im künstlichen Koma, wodurch ich zur Angstpatientin bezüglich Krankenhäusern wurde. Dies habe ich aber durch eine Therapie mehr oder weniger im Griff, obwohl es mich natürlich immer begleitet. Ich habe bereits einen Sohn zur Welt gebracht - ohne Kaiserschnitt mit Saugglocke. Die Geburt war ein sehr traumatisches Erlebnis. Vor allem da ich die Wehen nicht richtig beatmen konnte, die PDA aufgrund der Anomalie der Wirbelsäule falsch wirkte und später großes Chaos ausbrach. Diese Erfahrung ist für mich als Angstpatientin besonders schlimm. Trotzdem habe ich lange mit dem Gedanken gespielt, es jetzt doch noch Mal mit einer spontanen Geburt zu probieren. Doch jegliche Ärzte (Gynäkologe, Orthopäde, Lungenarzt, Arzt im Krankenhaus, Psychologe ) raten mir davon ab. Auch wäre die Belastung für die Wirbelsäule zu stark, das Atemprobleme erschwert auch wieder alles usw. Also ist jetzt ein geplanter Kaiserschnitt vorgesehen. Allerdings schon in der 38+2 SSW. Keiner der Ärzte sieht dieses Datum als zu früh an und wollen nicht riskieren, dass die Wehen einsetzen. Natürlich habe ich aufgrund meiner Angststörung schon genug Angst vor dem Eingriff. Versuche mich aber gut darauf vorzubereiten. Zu meinen Fragen: 1. Jetzt habe ich aber gelesen, dass es ganz schlimm für die Kinder ist, wenn sie keine Wehen erleben. Wie schlimm ist das denn wirklich? 2. Ganz oft sollen Kinder bei einem geplanten Kaiserschnitt Probleme mit der Lunge und dem Fruchtwasser haben. Was bedeutet das für uns? Hat unser Kind dann dauerhaft Lungen- und Atemprobleme? 3. Was bedeuten Anpassungsstörungen? Hat das wirklich jedes Kind nach einem geplanten Kaiserschnitt? Der Arzt im Krankenhaus hat mir gesagt, dass bei ihnen in der Klinik ganz selten Kinder verlegt werden, die nach der 38. SSW geholt werden. Dennoch bin ich so verunsichert und würde gerne wissen, womit wir im schlimmsten Fall rechnen müssen. Viele Grüße Caro

von Caro1980 am 13.12.2018, 09:07



Antwort auf: Kaiserschnitt - Angst vor Anpassungsstörung

Hallo Caro1980, bei Ihnen würde ich tatsächlich auch den Kaiserschnitt etwas früher durchführen und es ist definitiv keine Frühgeburt mehr. Häufig müssen wir viele Kinder viel früher, auch geplant, holen. Da brauchen Sie wirklich keine Angst zu haben. Das Kind ist fertig und Atemanpassungsstörungen kann das Kind auch nach der normalen Geburt prinzipiell haben. Das wird alles gut, so einen Kaiserschnitt in der Woche machen wir jeden Tag. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 13.12.2018



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