Frage: ESBL

Hallo, meine Tochter 6Jahre und ich haben eine Blasenentzündung durch ESBL E. Coli 3 MRGN. Sie hat 2x Cotrim bekommen, was trotz Kultur nicht geholfen hat. Nun bekommt sie Furadantin 50mg 1x am Tag für 6 Tage. Und ich nach 2x Fosmomycin nun Cefuroxim 6 Tage. Jetzt habe ich gelesen, dass der ESBL Keim meist nur über die Vene behandelt werden kann. Stimmt das? Wie groß ist unsere Gefahr, das man daran versterben kann? Mir wurde gesagt vom Urologen, dass es nicht ansteckend ist und wir nichts beachten müssen. Wenn das entsprechende Antibiotikum anschlägt, haben wir eine gute Chance wieder gesund zu werden? Mache mir sehr große Sorgen. Viele Grüße

von Eulenchen am 22.11.2019, 14:15



Antwort auf: ESBL

Es handelt sich bei Ihrem Harnwegsinfekt um Erreger mit Resistenzen gegen bestimmte Antibiotikagruppen (3MRGN-Erreger: 3-fach multi-resistente gram-negative Stäbchen). Aufgrund des übermäßigen und oft überflüssigen Einsatzes von Antibiotika breiten sich solche resistente Erreger immer mehr aus. Wenn die genannten Antibiotika nach Austestung noch gegen die Keime wirken, ergeben sich für Sie keine weiteren Probleme. Allerdings bleiben wegen der Resistenzen mitunter nur noch Antibiotika übrig, die oral gar nicht verabreicht werden können.

von Dr. Wolfgang Paulus am 25.11.2019



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