Hallo,
mein Sohn ist nun 11 Monate und ich möchte ihn so langsam an die Familienkost heran führen. Er ist sehr neugierig und probiert alles aus. Leider habe ich keine Ahnung wie ich nun weiter mache und würde mich über ein paar Tipps freuen.
Sein momentaner Essensplan sieht so aus:
5/6 Uhr 230 ml 3-er Milch
8/9 Uhr 100g Müsli (Alnatura ab 6 Monate) + 3/4 Scheibe Brot mit Butter
11/12 Uhr 230 g selbst gekochten Brei (Kartoffel/Nudeln/Reis/verschiedenes Gemüse/Rind/Pute)
14:30/15 Uhr GOB
18 Uhr 220g Abendbrei
Er trinkt dazu 50-150 ml Wasser,was sicherlich zu wenig ist!?
Er schläft auch gut durch (19 Uhr bis 5/5:30).
Ich habe noch eine Frage zu der Essensmenge: Ich habe das Gefühl,dass er immer essen kann und will. Woran merke ich,dass er satt ist?
Er wiegt ca. 9 1/2 kg und ist 79 cm groß.
Er ist sehr aktiv,krabbelt,sitzt,steht alleine,hangelt sich überall lang,läuft aber noch nicht richtig.
Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort!
Viele Grüße
Sonne 558
von
Sonne558
am 11.09.2017, 10:19
Antwort auf:
Wie weiter mit Familienkost
Liebe Sonne 558,
momentan passt der Speiseplan sehr gut! Und bald kommt der Schritt ins zweite Jahr. Der Speiseplan ändert sich dann gar nicht so stark. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen.
Bei der Wahl der Trinkmilch nach dem 1. Geburtstag haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Sie können als Trinkmilch weiter die gewohnte Säuglingsmilch reichen oder Sie können auch eine Kuhmilch (Vollmilch) oder eine altersgerechte Kindermilch wie HiPP Kindermilch anbieten.
Die Kindermilch und Säuglingsmilch haben den Vorteil, dass diese im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert sind, aber z.B. die Eisenversorgung besonders unterstützen.
Geben Sie die Milch doch dann nicht mehr mit dem Fläschchen, sondern mit einem Becher oder einer Tasse. Das ist altersgerechter und passt prima zum Brot (Frühstück, Abendbrot) dazu.
Der abendliche Milchbrei kann nun gerne in eine Brot-Milch-Mahlzeit übergehen. Mag ein Kind noch gerne den Milchbrei ist das auch ok. Es kann auch abgewechselt werden.
Im zweiten Lebensjahr werden etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Müesli, Joghurt, Käse…) empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen über den Tag verteilt.
Jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind darf es natürlich noch mehr sein, aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert.
Als Zwischenmahlzeit sind Obst oder auch Obst & Getreide einfach ideal.
Das können Obstschnitze sein, oder ein Obst-Getreide-Brei. Oder je nach Kauvermögen etwas Obstmus oder Obstschnitze plus was zu knabbern (Reiswaffel, Hirsekringel, Babyzwieback…) dazu. Gehen Sie nach der Reife Ihres Sohnes vor. Die Reiswaffeln oder den Zwieback können Sie auch mal mit Obstmus bestreichen, wie ein „kleines belegtes Brot“....
Bei den Verzehrsmengen hilft diese goldene Regel: Sie als Mama bestimmen immer das Angebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Kleiner bestimmt die Mengen, die er isst. Er darf sich bei einem ausgewogenen Speiseplan jeweils gut satt essen. Sie dürfen auf Ihren Schatz vertrauen, er holt sich das was er braucht. Gerade entdeckt er die Welt von einer neuen Perspektive und er ist aktiv unterwegs, da ist es verständlich, wenn der Appetit steigt.
Im zweiten Jahr werden etwa 600 ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch) empfohlen. Es gibt dabei Kinder, die schaffen kaum die Hälfte oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc.
Denn grundsätzlich können nicht nur Getränke, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Kinder und genauso Erwachsene, die viel Obst, Gemüse, Suppen, Milch etc. verzehren, decken zum Teil Ihren Flüssigkeitsbedarf damit. Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles.
Ihr Junge ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Sie können sich da ganz auf Ihren Sohn verlassen, er weiß was er braucht.
Falls Sie Ihren Jungen noch füttern, lassen Sie ihn ruhig etwas selbstständiger werden. Zum Beispiel mit den eigenen Fingern essen oder auch mit einem Löffelchen experimentieren.
Ihr Kleiner entwickelt sich prächtig, er ist aktiv und schläft gut, das alles zeigt Ihnen, dass er sich holt was er braucht.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 12.09.2017
Antwort auf:
Wie weiter mit Familienkost
Wenn dein Kind Interesse hat und es ihm schmeckt dann los. Lass dein Kind mitessen. Meine Tochter isst seit sie sieben Monate ist alles vom Tisch was wir essen. Natürlich jetzt nichts scharfes oder rohes. Aber alles was ich für uns koche isst sie mit. Tagsüber hat sie sich selbst abgestillt weil sie lieber bei uns mitessen will und die Milch verweigert.
Wenn dein Kind möchte, dann auf gehts ;-)
von
MiMa1417
am 12.09.2017, 16:30