Was kann ich tun, damit mein Sohn aus einem Becher trinkt? Er wird 22 Monate alt ich gebe ihm Wasser, das nimmt er aus einer ganz normalen Flasche. Milch möchte er aber nur aus Flaschen für Babys trinken. In der Früh und nachts möchte er noch die Milchflasche. Leider akzeptiert er auch keine anderen Milchprodukte. Wenn ich die Flasche mit Milch einfach weglasse bekommt er doch Calciummangel? Andere Flüssigkeiten wie Säfte trinkt er aber aus dem Becher. Kann ich die Milch einfach weglassen? Was statt dessen?
Danke!
von
KyraMarc
am 20.03.2018, 13:04
Antwort auf:
Milchflasche weglassen?
Liebe „Bonita25“,
im zweiten Jahr reichen Ihrem Kleinen etwa 300mL Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. Ab dem 2. Geburtstag werden dann 330 ml bzw. Gramm empfohlen.
In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Eine kleine Kindertasse Milch (~ 150 ml), oder ein kleiner Joghurt (100-150 g) oder eine Scheibe Käse (25-30 g) oder eine Portion Milchbrei oder ein Müesli angerührt mit Milch sind mögliche Milcheinheiten.... das ist gar nicht so viel.
Generell wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Und gerade bei bestimmten Entwicklungen oder wie hier nach Krankheiten, kann es diese Rückschritte zum Milchfläschchen geben.
Ihr Kleiner braucht die Milchflaschen eigentlich nicht mehr. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Reichen Sie ihm die Milch z.B. am Morgen und Abend aus dem Becher oder der Tasse am Tisch zum Essen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Trinken Sie auch gemeinsam mit Ihrem Kleinen und prosten sich zu. Zeigen Sie ihm, wie viel Freude das Trinken aus dem Becher macht.
Ihr Schatz hat es bestimmt schon gelernt, dass es ihm immer wieder gelingt, die Mama von einer Milch aus dem Fläschchen zu überzeugen, versucht diese den Becher anzubieten. Bleiben Sie daher konsequent und Ihre Ausdauer und Geduld werden sich bezahlen, da bin ich mir sicher!
Mein Tipp: Verschenken Sie oder entsorgen Sie die Flaschen. So sind definitiv keine Flaschen mehr im Haushalt und Sie kommen nicht in Versuchung. Vielleicht können Sie das ja zusammen spielerisch mit Ihrem Kleinen durchführen. Ähnlich der Schnullerfee zum Beispiel.
Oder Sie sagen Ihrem Jungen klipp und klar, die Flaschen brauchst Du jetzt nicht mehr, Du bist ein großes Kind, wir schenken die Flaschen einem kleinen Baby (von einer Freundin…). Das braucht die Flaschen jetzt.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen. Bieten Sie die Milch einfach wie selbstverständlich aus dem Becher/der Tasse an. Wenn Ihr Kleiner die Milch trinken mag, wird es auch so klappen. Und haben Sie keine Sorge, dass Ihr Kleiner dann schlecht versorgt ist. Solche Phasen hat die Natur schon miteingerechnet.
Viele liebe Grüße und alles Gute für Sie und Ihren Kleinen!
Anke Claus
von
Anke Claus
am 21.03.2018