Kann Kuhmilch stopfend wirken?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Kann Kuhmilch stopfend wirken?

Liebes Beraterteam, Mein Sohn, 10 Monate, hat seit wir mit der Beikost angefangen haben, festen Stuhl. Wenn ich nicht genau Acht gebe, dass er nur stuhlauflockernde Breie bekommt, hat er extrem harten Stuhlgang. Nun isst er bereits 3 Breimahlzeiten am Tag und ich möchte die 4. also den Abendbrei einführen. Ich frage mich nun, welche Wirkung Kuhmilch hat? Ich habe mir zwar schon überlegt den Brei mit Muttermilch anzurühren, aber das abpumpen funktioniert nicht mehr wirklich gut, da ich die Stillmahlzeiten tagsüber auf eine reduziert habe. Können Sie mir Auskunft geben? Lg juls93

von juls93 am 22.03.2018, 20:48



Antwort auf: Kann Kuhmilch stopfend wirken?

Liebe „juls93“, es ist schwierig vorherzusehen, welche Wirkung Kuhmilch auf das Stuhlgeschehen Ihres Kleinen haben wird. Bekommt ein Kind zu viel Kuhmilch bedeutet das auch viel Eiweiß und da kann schon mal ein Zusammenhang mit der Verstopfung bestehen. Wenn Sie aber eine Breimahlzeit mit Kuhmilch zubereiten möchten, habe ich keine Bedenken. Wird Kuhmilch verwendet, empfehlen wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Milch-Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Dem Brei kann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Noch besser als Kuhmilch eignet sich aber eine Säuglingsnahrung. Der Vorteil der Säuglingsnahrung gegenüber der Kuhmilch ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst ist. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Auch sind die Nährstoffe passender. Kommt zur Milch feste Kost dazu, ist es ganz normal, dass der Stuhl sich verändert und fester wird. Er kann auch seltener kommen. Das Verdauungssystem muss sich auf die neue Kost einstellen, sich daran gewöhnen. Aus unserer Erfahrung heraus spielt es sich nach kurzer Zeit ein. Der Stuhl wird aber einfach nicht mehr so sein wie unter reiner Milchernährung. Von einer Verstopfung spricht man dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat. Festes, angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ok, aber weinen sollte Ihr Kleiner natürlich nicht. Was könnte noch helfen? Zuallererst sollte natürlich auf ausreichend Flüssigkeit wie Wasser, ungesüßter Tee oder auch mal Schorle geachtet werden. Manche Kinder verspüren den Durst nicht so deutlich. Diese muss man immer wieder ermuntern etwas zu trinken. Bieten Sie Ihrem Kleinen öfters am Tag etwas an z.B. auch mal stuhlauflockernde Saftschorlen (Apfelsaft-, Birnensaftschorle etc.). Kennen Sie unser Obstgläschen HiPP „Pflaume mit Birne“. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Das kann als Nachtisch oder zwischendurch die Verdauung ankurbeln. Auch Massagen und Babygymnastik lockern und regen die Verdauung an. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Sohn sich stets bewegen kann, denn auch durch Rollen und Strampeln wird die Verdauung munter. Sollte es nicht besser werden, sprechen Sie auch noch mit dem Kinderarzt darüber. Ich drücke Ihnen beiden die Daumen, dass das Darmgeschehen sich bald einspielt und wünsche Ihnen beiden ein schönes Wochenende. Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 23.03.2018



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