Hallo ,
mein Sohn (13 Monate) war schon immer ein schwieriger Esser. Teilweise hat er den ganzen Tag nichts essen wollen und wir mussten ihn animieren und ablenken mit Musik, Singen usw.
Bisher war das unser Plan:
Morgens nach dem Aufstehen ein Fläschchen 7:00 Uhr
Vormittags ein Brei mit einem halbe Obstglas o.ä. 10:00 Uhr
Mittags ein Gläschen oder Selbstgekochtes mit einem halben Obstglas als Nachtisch 13:00 Uhr
Nachmittags Abendbrot mit Belag und Obst oder Gemüse oder Joghurt 16:00 Uhr
Vor dem Schlafen noch ein Fläschchen 19:00 Uhr
Das große Problem ist das Mittagessen egal was ich anbiete, es ist wirklich fast unmöglich ihm ein Mittagessen zu füttern, auch will er nicht selbst Löffeln o.ä. Auch nicht mit uns zusammen am Familientisch.
Ich habe folgendes probiert:
Morgens später und ohne Fläschchen, gleich einen Brei angeboten (8:00 Uhr)
Mittagessen dann um 12:00 Uhr angeboten
Abendbrot wie gehabt 16:00 Uhr
Gute Nacht Fläschchen auch 19:00 Uhr
Es hat noch nicht wirklich viel gebracht.
Soll ich es weiter so probieren oder ist das zu „wenig“?
Er meldet sich nicht wirklich von alleine wegen Hunger...
Liebe Grüße und Danke für die Antwort
von
Inali
am 03.01.2018, 13:27
Antwort auf:
Ist die Ernährung meines Sohnes in Ordnung?
Liebe Inali,
ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen.
Probieren Sie es weiter. Geben Sie nicht auf. Nehmen Sie den Druck von sich und damit Ihrem kleinen Liebling, dass etwas beim Essen nun unbedingt klappen muss. Oft wenn der Druck weicht, entspannt sich die ganze Situation.
Es ist oft am förderlichsten, wenn kein Druck oder Zwang aufgebaut wird und auch das Essverhalten des Kindes nicht so sehr im Mittelpunkt steht. Oft dreht sich alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend unentspannt und im immer gleichen Muster ab.
Gehen Sie mit frischem Mut ans Essen. Und lassen Sie Ihren Sohn da ruhig selbstständiger (eigener Löffel, mit den Händchen) werden, ohne zu viel als Mama zu intervenieren und zu kritisieren. Auch wenn es am Anfang nur kleine Mengen sind oder er noch gar nicht so recht weiß, wie er das mit dem Essen anstellen soll. Das lernt sich und baut sich auf.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.
Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer.
Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Beste Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 03.01.2018