Liebe Frau Ubbens, Meine Tochter ist knapp über 8 Monate, ziemlich aktiv und neugierig, extrem wach und saugt alles auf wie ein kleiner Schwamm, allerdings kann sie sich noch nicht fortbewegen. Nur drehen, sie trainiert natürlich, versucht zu krabbeln oder robben, schafft schon kurz und wackelig im Vierfüsslerstand zu stehen. Nun aber schreit und weint sie schnell, wenn sie nicht weiterkommt. Anfangs ein meckern, das aber schnell herzzerreißend wird, manchmal nue ein paar Sekunden, mit hochrotem Kopf, großen Tränen, sie wirkt sogar, als ob sie fast keine Luft kriegt, zittert, holt manchmal auch sekundenlang Luft und schreit dann, als ob alles zu spät sei, usw. Ich bin da etwas hin und her gerissen. Ich tröste sie immer erst, streichle sie, rede ihr gut zu, dass sie es schafft, aber meistens nehme ich sie nach kurzer Zeit doch hoch, weil sie gar nicht mehr ansprechbar ist. Ich denke mir, sie kann doch so nicht üben und weiterkommen, wenn ich sie immer nehme und dann trage + tröste. Aber anderseits, da ist es ja vermutlich eh schon zu spät und an einen Lerneffekt ist nicht mehr zu denken, wenn sie so aufgelöst ist. So etwas haben wir aber öfter. Auch im Kinderwagen, wenn sie nicht mehr möchte oder wenn ihr Spielzeug runterfällt, manchmal Kleinigkeiten, wo sie sich unglaublich aufregt. Zum Teil habe ich Angst, sie wird jeden Augenblick ohnmächtig, weil es so schlimm ist... Hinzu kommt, dass sie sich in erster Linie bei mir so verhält, beim Papa weint sie nicht so schnell und schlimm, da probiert sie mehr selbst. Wissen Sie Rat? Ich lese immer, man kann sein Kind bei sowas nicht verziehen und dass es sein Wissen stärkt, Mama ist immer da, etc. Aber die letzte Woche ist es so schlimm, gefühlt trage ich sie 85% der wachen Zeit, weil sie so weint, wenn sie auf der Krabbeldecke nicht weiterkommt oder ihre "unüberbrückbare Probleme" hat, wie Spielzeug zu weit weg, und ich es nicht tue. In den letzten 8 Monaten habe ich viel gelernt, erstes Kind und anfangs macht man sich wegen allem verrückt, dann nur noch wegen vielem :) aber diese Frage, ab wann fängt Erziehung bei so einem kleinen Menschlein an, v.a wenn man noch nichts erklären und mit ihm sprechen kann, verunsichert mich immer noch sehr. Auch weil ich schon den Eindruck habe, sie versteht schon, wie unsere nonverbale Kommunikation funktioniert und auch, wann ich sie nehme, usw. Aber gleichzeitig ist sie ja noch so klein... Vielen Dank und schöne Grüße, Barbara
von BarbaraT am 15.01.2020, 10:03