Kneifen, hauen, beißen... und wie damit umgehen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kneifen, hauen, beißen... und wie damit umgehen

Liebe Frau Schuster, wie schon so oft muß ich heute noch mal Ihre Hilfe in Anspruch nehmen (Ihre Ratschläge sind immer klasse, auch wenn ich es in Bezug aufs Schlafen nicht durchführen konnte: wir haben immer noch unser "Familienbett"). Unsere Tochter ist nun 16 Monate alt und ein richtiger Wirbelwind. Sie ist wirklich sehr, sehr aufgeweckt und hat bestimmt 1000 Hummeln im Hintern :) Mitunter ist sie auch sehr anstrengend, weil sie wirklich nie still sitzt. Ich gehe mit ihr zum Mutter- und Kind - Turnen und wir sind auch in einer Krabbelgruppe. Bisher hat sie eigentlich so gut wie nie jemandem weh getan. Doch beim Turnen und auch in der Krabbelgruppe gibt es eben mal kleinere Reibereien, wenn z. B. ein anderes Kind meiner Tochter etwas wegnehmen möchte und sie es partout nicht hergibt. Bisher habe ich mich meist heraus gehalten, es sei denn, es wurde zu heftig. Gestern z. B. wurde meine Tochter ohne Grund von einem anderen Kind gekniffen. Sie hat nur geschaut wie ein Auto und hat sich nicht gewehrt. Als wir dann aber abends zu Hause waren, wurde der Papa gleich 2 Mal gebissen und non-stop gekniffen. Auch ich musste vorhin daran glauben, da sie mich auch gekniffen hat. Ich sagte ihr, daß das weh tut und niemand einen anderen kneifen darf. `Klatsch`, schon hatte ich eine Ohrfeige. Das Spielchen Kneifen-belehren ging dann so weiter, bis mir die Hutschnur geplatzt ist und ich ihr auf die Finger gehauen habe. Ich muß dazu sagen, daß wir im Bett lagen und sie schlafen sollte (ich lege mich immer dazu, bis sie eingeschlafen ist). Natürlich hat sie geweint und ich fühlte mich mies. Aber immer, wenn sie etwas macht, was sie nicht darf (z.B. kneifen, oder aber auch an den Herd fassen wollen) und ich ihr die Konsequenzen darlege oder ihr einfach nur sage, daß es halt weh tut, lacht sie mich an. Selbst wenn ich mein bitterböses Gesicht auflege und sie am Arm fasse oder aber von der Gefahrenquelle (Herd) wegtrage, ändert sie ihr Verhalten nicht. Und wenn sie meinen Mann oder mich z. B. beißt und wir mit ihr schimpfen, lacht sie, als sei es nur Spaß. Ich glaube daher, daß sie uns gar nicht versteht und ich weiß natürlich auch, daß sie es nicht böse meint. Ich wollte mein Kind nie hauen, habe es aber leider doch schon getan. Dann erst hört sie mit den Faxen auf. Ich möchte aber gar nicht hauen und fühle mich dann immer wie die schlechteste Rabenmutter. Wie kann ich es ihr begreiflich machen, daß manche Dinge einfach nicht okay sind und man es nicht macht? Ich möchte auf keinen Fall, daß unser Kind die oft keifenden Eltern in Erinnerung behält. Betonen möchte ich auch, daß wir sonst ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben. Und daß unsere kleine Maus einen enormen Dickschädel hat, wie sonst kaum ein anderes Kind! Jeder, der sie kennenlernt, sagt uns, daß sie noch sehr, sehr anstrengend sein wird. Und ich möchte mich halt sozusagen wappnen :) Und das alles ohne Fingerkloppe. Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag! Shorty

Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 14:17



Antwort auf: Kneifen, hauen, beißen... und wie damit umgehen

Hallo Shorty Das Familienbett scheint für Ihre ganz persönliche Familien-Situation wohl doch (noch) die beste, bzw. zufriedenstellendste Lösung zu sein.- Häufig hilft da nur ein Ausprobieren und ein "die Anderen reden Lassen".- Dieses Hauen, Kneifen, Beißen ist oft für die Kleinen eine neue Erfahrung und sie haben Spaß daran, diese erlernten Fähigkeiten auch auszuprobieren.- Sagen Sie Ihrer Tochter weiterhin, dass Sie dieses Verhalten nicht mögen und warum Sie es auch nicht zulassen werden. Bieten Sie ihr gleichzeitig verständnisvoll eine Möglichkeit an, dieses Gelernte an dafür geeigneten Gegenständen umzusetzen. So geben Sie ihr ein Stück Obst um hineinzubeißen, ein Kissen um kneifen zu können, eine Trommel (Kochtopf oder umgestülpte Konservendose) um darauf rumzuhauen. Zeigen Sie Ihre Freude über dieses Experimentieren. Kinder in diesem Alter lieben ihre Eltern über Alles, sodass auch Ihre Tochter Ihnen sicherlich lieber diese Freude machen wird, als Ihnen ihre Fähigkeiten zu zeigen um dann traurig angeschaut und zurecht gewiesen zu werden. Kneif-freies Wochenende und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.03.2002



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