KiGa Vorbereitung sensibles kind - gern an alle

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: KiGa Vorbereitung sensibles kind - gern an alle

Hallo Frau Schuster, Julian ist 3,5 Jahre alt. Er ist Einzelkind und ich bin sozusagen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche Bezugsperson. Wir haben ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander. Umso schwerer fällt uns das Thema Loslösung. Insbesondere gegenüber Kindern tut er sich so schwer. Er habe Angst vor den Kindern, sagt er immer wieder. Er ist ein sehr sensibles Kind. Ich habe ihn 2 Jahre gestillt, viel getragen und nie schreien lassen. Ich selbst übe mich im Loslassen. Jedoch bringe ich es nicht übers Herz ihn woanders als beim Papa zu lassen. Im Grunde brauche ich das nicht. Nun winkt ja der KiGa bald. Ich habe ihn für Januar vormerken lassen. Es kommt für mich nur eine sanfte Eingewöhnung in Frage. Derzeit bauen wir einen abgebrochenen Kontakt in der Nachbarschaft wieder auf. Hatte damals nicht mehr funktioniert, da er panische Ängste vor dem Nachbarmädchen zeigte, welches eine neugierige Phase hatte und sich ihm für seinen Geschmack oft zu schnell näherte . Auch konnte er das Weinen anderer Kinder nicht verarbeiten. Er reagierte bis vor kurzer Zeit mit Affektansteckung und schrie noch bitterlicher. Habe ich ihn hier zuhause bei mir, merke ich ihn so gut wie gar nicht. Er spielt auch gern mal eine ganze Zeit allein oder hilft mir im Haushalt oder schaut nur zu. Welchen Tip können Sie mir auf den Weg geben ??? Ich akzeptiere sein Wesen, jedoch möchte ich ihm schon so weit es geht helfen auch in der "Welt draussen" zurechtzukommen und seine Ängste abzubauen, die ihn offensichtlich sehr einschränken. Auch Besuche bzw. Einladungen sind beizeiten sehr anstrengend mit ihm. Wenn es ihm zu bunt wird, will er nach hause. Trubel gibt es aber immer wieder mal im Leben (Kindergarten, Schule ..) Gibt es gute Bücher zum Thema Angst gegenüber anderen Kindern, oder Kindergarten ??? Wie gehe ich das Thema an ?? Locke ich ihn mit den vielen Spielmöglichkeiten im KiGa? Wenn ich ihm sage, er könne dort mit vielen Kindern spielen blockt er erst recht ab. Bin manchmal verzweifelt, weil sein Wesen meine Geduld sehr auf die Probe stellt. Ich möchte aber nicht, dass er der Anpassung wegen sein Selbst in Frage stellt. Dann hätte ich mehr Schaden angerichtet als geholfen. Ich hoffe, Sie können verstehen, was ich meine.Ich selbst bin in meiner Kindheit zur Anpassung erzogen worden. Mir wurden immer andere vorgehalten, die angeblich alles richtig machten. Daran habe ich heute noch zu knacken und ich versuche nun mein Selbstgefühl zusammen mit Julian wieder aufzubauen. Sorry, es ist doch länger geworden aber hoffendlich auch verständlich. Liebe Grüsse und Danke im voraus. Petra & Julian

Mitglied inaktiv - 13.09.2006, 22:42



Antwort auf: KiGa Vorbereitung sensibles kind - gern an alle

Hallo Petra Lassen Sie Julian in Ihrem Beisein Kontakte zu anderen Kindern knüpfen. Beteiligen Sie sich zunächst an der Aktivität der Kinder, um sich behutsam immer mehr zurückzuziehen. Heben Sie während des Spiels die Stärken ALLER KInder lobend hervor nach dem Motto: "Gemeinsam sind wir ganz besonders stark!" Sicherlich lassen sich im Kiga vor der Eingewöhnungsphase einige Besuchstermine vereinbaren, sodass Julian sich wiederum in Ihrem Beisein an eine Gruppe, einen veränderten Tagesablauf, an eine weitere Bezugsperson... gewöhnen kann. Achten Sie ganz bewußt darauf, dass Sie Ihre eigenen Ängste vor der zunehmenden Ablösung zu verbergen suchen.- Vorbereitende Kinderbücher wären z.B.: - "Komm mit in den Kindergarten"; - "Heute gehen wir in den Kindergarten". Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.09.2006



Antwort auf: KiGa Vorbereitung sensibles kind - gern an alle

Hallo Petra, wie wäre es mit einer Interessengruppe für Julian (Turnen, singen, Maxiclub etc). Das wäre doch schonmal ein guter Einstieg um den Kontakt mit anderen Kindern zu lernen und ihn immer wieder zu loben wenn er dort etwas "gut" macht. Du könntest auch den Kontakt zu anderen Kindern stärken, indem ihr euch mit Müttern und Kindern verabredet. Damit die Zeit im Kiga nicht allzu schwer wird, könntest Du mal nachfragen, ihn vorher schonmal probeweise dort zu lassen?! Du musst ihn aber auch loslassen können und es fördern, dass er ohne Dich mal irgendwo bleibt (Oma oder Opa vielleicht?). Wenn ein Kind auch mal woanders betreut wird sagt es ja nichts über die Qualität der Mutter-Kind Beziehung aus. Wünsch Dir (Euch) ganz viel Glück und hoffentlich einen guten Kiga Start.

Mitglied inaktiv - 14.09.2006, 07:43



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