Frage:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo Frau Schuster,
nun muss ich Ihnen schreiben, daß sich leider, trotz aller eingehaltener Ratschläge, keine Besserung eingestellt hat. Unser Kiarzt ist noch im Urlaub, so daß ich langsam am verzweiln bin. Mein erster Beitrag an Sie war am 26.08. und seitdem habe ich zu Mittags und Nachtschlaf ihren Ratschlag befolgt, mich neben das Bett meiner Tochter (29 M.) gesetzt, nicht mit ihr geredet. Die Hand an der Stirn hat sie abgelehnt. Was mir auffiel war, daß sie sehr schwer ruhig wird. Sie ist hibbelig, dreht und wendet sich, führt Selbstgespräche (spielt mit den Händen Puppentheater), hat mich ignoriert oder mir im "bösen" Ton gesagt, ich solle rauß gehen, es wäre ihr Zimmer. Danach legt sie sich auf den Rücken und schmeißt ihren Kopf hin und her, dann setzt sie sich hin und will schmusen. Ich gebe ihr einen Kuss und lege sie wieder hin. Dann geht das Spiel von vorne los und es dauert nach wie vor min. 1 Stunde bis sie einschläft. Auch tagsüber stelle ich nun immer mehr ein verändertes Verhalten fest. Sie schüttet eine Spielkiste aus und spielt nicht damit, sprich sie beginnt Dinge und bringt sie nicht zu ende. Soll sie aufräumen, läßt sie sich vom ersten Spielzeug ablenken und vergißt das aufräumen. Außerdem hört sie absichtlich nicht auf uns. Sie schnallt sich z.B. im Auto allein ab. Aus Angst halten wir dann an und sagen ihr, daß wir erst weiter fahren, wenn sie wieder angeschnallt ist. Das dauert dann schonmal 5 min, aber letztendlich schnallt sie sich dann wieder an. Aber sie macht es eben immer wieder, obwohl sie die Konsequenz kennt.
Danke Ihnen für eine erneute Antwort ... haben Sie noch einen Vorschlag wie ich sie zum schlafen bekommen? Weiß wirklich nicht mehr weiter!
Verzweifelte und müde Grüße
Bianca
Mitglied inaktiv - 08.09.2003, 12:16
Antwort auf:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo Bianca
Wandeln Sie den Mittagsschlaf in ein "Nur-Ausruhen" in einer selbst gewählten und mit Ihrer Hilfe eingerichteten Kuschelecke um und stellen Sie eine ansprechende Musik an.
Geben Sie ihr abends ein "Einschlafbuch", wie z.B. "Mausi geht ins Bett" und schauen Sie sich selbst ebenfalls eine Zeitschrift an, bzw. lesen Sie in einem eigenen Buch.
Tagsüber geben Sie Ihrer Tochter konkrete Beschäftigungsangebote, bzw. lassen Sie sich von ihr "helfen" um sie anschließend und oft mit einem großen Lob belohnen zu können.
Legen Sie ins Auto spezielles "Autospielzeug" und auch eine spezielle "Autokassette" mit einem Märchen o.Ä., das Ihre Tochter besonders gern hört; allerdings nur, wenn sie sich nicht ständig losschnallt.-
Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 08.09.2003
Antwort auf:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo,
das mit dem Zappeln beim Einschlafen kommt mir sehr bekannt vor. Mein Sohn hatte das auch immer. Mir fiel aber auf, dass wenn er zuvor richtig viel mit dem Papa getobt hatte, nicht mehr so zappelig war. Vielleicht braucht Deine Tochter noch mehr Bewegung? Nur so eine Idee. Bei uns war es näml. so. Meiner geht seit einer Woche in die KITA. Seitdem braucht er nur noch max. 5 Min. zum Einschlafen (früher ca. eine Std. gebraucht). Auch schläft er jetzt bereits um 20:30 statt 21:30.
Auch dieses schnell - ablenken - lassen kommt mir bekannt vor. Ich hab manchmal Angst, dass er ADS hat. Dann gibt es aber wiederum Momente, in denen er sich lange mit einem Buch beschäftigt o.ä. Ich habe auch nicht mehr so viel Spielzeug in Sichtweite.
Alles Gute!
Hannah
Mitglied inaktiv - 08.09.2003, 22:48
Antwort auf:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo Hannah,
danke Dir für Deinen Beitrag! Ja, ich habe meiner Tochter schon den Mittagschlaf von 2-3 Stunden auf 30-45 min. gekürzt. Gleichzeitig sind bei uns noch Ferien und ihr Bruder ist nicht in der Kita, so daß wir jeden Tag Action haben. Sprich Spielplatz, andere Kinder, bei schlechtem Wetter riesen Indoorspielplatz gegenüber unserer Wohnung .... ich habe das Gefühl, daß sie genau diese Action noch hibbeliger macht, anstatt sie auszugleichen. Wo ich das jetzt schreibe fällt mir auf, daß sie seitdem ihr Bruder zu Hause ist, so geworden ist. Tendenzen hatte sie schon vorher, aber so schlimm ist es eigentlich seitdem. Die beiden lieben sich über alles. Sie streiten so gut wie nie. Sie spielt gern die kleine hilflose Schwester und orientiert sich auch sehr gern an ihm (er wird morgen 5 Jahre und ist vom Naturell her ein sehr ruhiges, sensibles Kind).
Wegen ADHS, wann kann man das diagnostizieren und was für Sympthome gibt es und ab welchem Alter treten sie auf? Habe zwar im fernsehen mal von der Krankheit gehört, bin aber total uninformiert.
Danke für Antworten!
LG Bianca
Mitglied inaktiv - 09.09.2003, 08:35
Antwort auf:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo Frau Schuster,
also als erstes Danke für den Tipp mit dem Auto. Die Kassette, die ausgemacht wird... ich hoffe es wird helfen. Wie gesagt, haben wir sonst immer angehalten und ihr erklärt das wir nicht weiterfahren, solange sie nicht angeschnallt ist, weil es eben gefährlich für sie wäre. Sie schnallte sich dann auch wieder an, nur bei der nächsten Autofahrt wieder das gleiche. Vergeßen hat sie es garantiert nicht, da bin ich mir sicher. Ich frage mich nur, WARUM macht sie es eben immer wieder?
Werde das mit Abend und Nachtritual ausprobieren. Eine Frage habe ich noch, wie lange soll sie denn in dem Einschlafbuch lesen und ich in meiner Zeitung? Wie ich Ihnen ja geschrieben habe, fängt sie alles an aber bringt nichts davon zu ende. Auch beim Bücher vorlesen hat sie keine Ruhe und hüpft schon nach 2 Minuten rum. Wie soll ich reagieren, wenn sie mir sagt, ich möchte kein Buch lesen?
Ich werde Ihren Vorschlag aber ausprobieren und melde mich dann wieder bei Ihnen.
Tausend Dank für Ihre Gedult und Ihre Ratschläge!*frohbin*
LG Bianca
Mitglied inaktiv - 09.09.2003, 08:45
Antwort auf:
Der Lampf ums Einschlafen II Fortsetzung
Hallo Bianca
Geben Sie Ihrer Tochter das Buch als Angebot um ruhiger zu werden und leichter in den Schlaf zu finden. Sie wird es von allein auf die Seite legen, wenn sie es "ausgelesen" hat, während sie gleichzeitig erkennt, dass Sie ihr gegenüber Verständnis zeigen, dass man nicht "auf Kommando" von Jetzt bis Gleich schlafen kann. Lehnt sie das Buch ab, wird sie vielleicht mit Ihnen gemeinsam schon überlegen können, wie sich der Übergang vom Wachen zum Schlafen vereinfachen lässt; Sie können auf jeden Fall entspannen, wenn Sie für ca. 10Min. in eine Zeitschrift schauen!-
Wichtig ist, dass Sie während dieser Zeit auf die verschiedensten Ablenkungsmanöver Ihrer Tochter nicht eingehen.
Möchten Sie sich näher über das ADHS informieren, halte ich folgende Seite für lesenswert:
www.sunflowertherapie.de
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 09.09.2003