Hallo Herr Dr. Posth,
es geht um meine 4,5 jähr. Tochter. Sie geht nun seit ca. 7 Monaten in den Kindergarten. In dieser Zeit war sie schon sehr oft krank (Infekte etc.). Dannach fiel ihr der Wiedereinstieg schwer. Doch diesmal (sie war wieder 2 Wochen krank), ist es besonders schlimm. Schon den Tag davor fängt sie an zu weinen und sagt, dass sie nicht in den Kiga will. Auf meine Frage warum nicht, gibt sie viele Gründe an, wie: sie will nicht turnen, sie will da nicht essen (frühstücken), sie hat keine Freunde (hat sie aber!?), sie will bei ihrem kleinen Bruder bleiben und sie hat Angst das ich sie nicht mehr abhole. Die Erzieherinnen sagen es wäre nichts vorgefallen (auch meine Tochter hat nichts erzählt). Sie steigert sich so in die Sache rein, dass sie sich sogar übergibt, damit wir daheim bleiben. Ist sie aber erstmal im Kindergarten, beruhigt sie sich auch wieder. Beim Abholen ist dann alles bestens und sie fand es schön. Wie kann ich ihr helfen? Vielen Dank und Grüsse!
Mitglied inaktiv - 03.04.2006, 09:59
Antwort auf:
Umgang mit Kindergarten
Hallo, zunächst einmal ist es normal, daß die Kinder häufig Infekte bekommen und krank sind, wenn sie in den Ki-Ga kommen, besonders in der kalten Jahreszeit. Wenn ein Kind ohne Vorbehalte in seinen Ki-ga geht ist die kurze Unterbrechung durch die Krankheit kein Problem. Anders verhält es ich, wenn da Kind ohnehin nicht so gerne gegangen ist. Dann ist der Abbruch der Kontinuität ein willkommener Anlaß, sich erst einmal wieder zu sperren. Als Eltern sollte man sich fragen, woran ein solcher Vorbehalt liegen könnte. Die Erzieherinnen helfen einem dabei nicht viel, da sie zwischen der Ki-ga-lust des Kindes und ihrer Arbeit eine Erfolggeschichte sehen.
Sie sollten also selbst nachforschen und die Gründe vielleicht auch im häuslichen Umfeld suchen. Was ist mit dem kleinen Bruder? Sieht Ihre Tochter zwischen sich und ihm eine Verbindung, bei der sie im Nachteil ist. Ist Ihre Tochter seinerzeit überhaupt freiwillig und ohne Trennungsschmerz in den Ki-ga aufgenommen worden? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.04.2006