Frage: Krippe von Vorteil?

Sehr geehrter Dr. Posth, unser 15 Monate alter Sohn ist sehr kontaktfreudig, geht auf fremde Kinder (jeden Alters) zu, gibt ihnen Spielzeug oder streichelt sie. Ist er irgendwo fremd (Kaufhäuser, fremde Wohnung,) dauert es nur Minuten bis er auf Entdeckungsreise geht, und mich völlig aus den Augen verliert. Auf Spielplätzen/Spielecken/Krabbelgruppe kann ich ihn absetzen und bin abgeschrieben, zwischendurch kommt er kurz zu mir, aber eigentlich bin ich uninteressant. Mir tut es leid, dass ich ihm dieses agieren mit Kindern nicht öfter bieten kann, er „verliert“ sich geradezu darin. Eigentlich bin ich ein Krippengegner, aber in seinem speziellen Fall frage ich mich, ob es ihm nicht sogar gut tun würde ihn 1-2x die Woche für ein paar Stunden zu bringen!? Gibt es Kinder denen Fremdbetreuung nix ausmacht, wenn sie dadurch Spielkameraden haben? Haben Sie ähnliches in Ihrer Laufbahn erlebt? Oder würde er sich (ihrer Erfahrung nach) anders verhalten wenn er wüsste, dass ich weg bin?

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 08:06



Antwort auf: Krippe von Vorteil?

Hallo, um zu dem Verhalten Ihres Sohnes genauer Stellung zunehmen,müsste ich viel mehr über seine Erfahrungen im 1. Lebensjahr wissen. D.h. wie er selbst gewesen ist und wie Sie oder andere Personen mit ihm umgegangen sind. Denn es gibt Kinder, die wenig tiefgehende Bindungen eingehen und sich trotzdem normal entwickeln. Aber es gibt eben auch Kinder, die frühzeitig gelernt haben, ihre Gefühle zu vermeiden. Und wenn sich selbst schützenden Angstgefühle verdrängt nicht mehr wahrgenommen werden, dann entwickelt sich ein riskantes bis geradezu waghalsiges Explorativverhalten. Diese Kinder stürzen sich dann ohne Absicherung zu den Bezugspersonen in das Erforschen der Umwelt und folgen nur noch ihrem Drang und nicht mehr ihren Gefühlen. Solche Kinder hätten dann aber nichts von zu früher Fremdbetreuung, denn dabei würden ihre Probleme nur weiter vertief, auch wenn es vordergründig anders erschiene. Wie gesagt, ich müsste mehr über Ihren Sohn wissen. Sie können mir gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.11.2010



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