Hallo,
wir haben zwei Kinder, 18 Monate und 3 J. Während die Große sehr weit u. schlau ist, keinerlei Probleme in der Kita hat, fröhlich und neugierig ist, läuft unsere Kleine noch nicht (lt. Arzt keinerlei Anhaltspunkte für andere Gründe), ist überhaupt nicht neugierig, will immer nur auf meinem Arm sein, kann sich kaum trennen, schläft nicht alleine ein, wacht nachts häufig auf, lässt sich nur auf meinem Arm trösten, bewegt sich auch am Boden selten weg. Sie ist extrem ängstlich und vorsichtig. Ich nicht, auch die Große überhaupt nicht! Ich gebe zu, dass ich im letzten Jahr oft nervlich an der Grenze war, es herrschte oft laute hektische Stimmung. Ich musste die Kleine auch oft warten lassen wenn sie schrie, weil es nicht anders ging wg. der Großen, jetzt auch noch oft. Nun beginne ich, das alles aufeinander zu beziehen, befürchte, sie hat eine zwiespältige, unsichere Bindung. Kann das sein? Was kann ich tun, um ihr zu helfen? Danke!
von
alva-b.
am 29.09.2014, 10:03
Antwort auf:
Bindungsstörung? 18 Monate alte Tochter
Hallo, Säuglinge und Kleinkinder, die sich motorisch verlangsamt entwickeln haben grundsätzlich Loslösungsprobleme und finden schwer zur Selbstständigkeit. Zwangsläufig bleiben sie auf die Mutter zurück bezogen oder auf eine Ersatzbezugsperson. Denn sie kommen ja nicht fort von ihrer Bindungsperson und können sich nicht als selbstständig agierenden Wesen beweisen. Der Konflikt mit Zurückweisung im Rahmen Ihres Eingehens auf die ältere Schwester kommt erschwerdend hinzu. Theoretisch hätte hier ein sehr einsatzbereiter Vater hingehört. Sie als Mutter alleine ohne Hilfe sind kaum in der Lage, alle Aufgaben, die sich daraus ergeben, befriedigend abzuleisten. Darauf dürfen sie sich zurückziehen.
Das beste wäre wahrscheinlich, wenn Sie erstens motorische Förderung für Ihre kleine Tochter in Anspruch nähmen, damit sie endlich auf die Füße kommt und für Ihre ältere Tochter ein Kinderspielgruppe mit Mutter, damit es bei ihr in Richtung Loslösung weitergeht. Sie können zu beiden Unternehmungen beide Kinder mitnehmen. Und was ist mit dem Vater? Kann er sich verstärkt um seine ältere Tochter bemühen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.10.2014