Hallo Dr. Posth, ich bin langsam echt verzweifelt, Unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt und will immer noch nicht wirklich essen, sondern besteht auf die Brust, die sie heiß und innig liebt. Ich habe sie bisher immer nach Bedarf gestillt, weil ich gehofft hatte, dass sie irgendwann alleine richtig zu Essen beginnen würde. Dies scheint sie allerdings in absehbarer Zeit nicht vorzuhaben. Sie isst sehr kleine Mengen,ich würde sagen 75% ihrer Nahrung sind Muttermilch, die restlichen 25% feste Nahrung . Sie isst momentan auch nur Nudeln und Kekse, alles andere (Gemüse, Fleisch etc.) will sie nicht, selbst, wenn sie es früher schon mal eine Zeit lang gegessen hat. So mochte sie beispielsweise eine Zeit lang mal etwas Banane essen, jetzt will sie davon nichts wissen. Sie sitzt immer mit uns am Tisch und kann alles mitessen, wenn sie möchte. Sie steckt sich auch einiges interessiert in den Mund, aber meistens pult sie es sich dann wieder aus dem Mund heraus und spielt damit oder schmeißt es weg. Mit 10 Monaten hatte sie mal einen absolut fiesen Magen-Darm- Infekt mit starken Bauchkrämpfen, alles kam nur noch in hohem Bogen raus, sogar die Brust hat sie einen Tag verweigert, vielleicht hat sie da einen Knacks bekommen? Danach mochte hat es eine Weile gedauert, bis sie wieder etwas gegessen hat. Größe und Gewicht sind in Ordnung, Blutanalyse war auch ok, es fehlt ihr (noch) an nichts. Zwei Kinderärzte meinten nun, dass sie eben einen sehr starken Willen hat (kann ich voll und ganz auch aus anderen Situationen heraus bestätigen). Entweder ich lasse ihr den und stelle mich darauf ein, eventuell noch Jahre weiterzustillen, oder aber mein Kind muss sich meinem Willen beugen. Ich soll ihr dann eben schrittweise von Mahlzeit zu Mahlzeit die Brust konsequent verweigern ,egal wie sehr sie brüllt, anders ginge es nicht. Solange sie ihre Milch bekommt, wird sie nicht essen. Noch ewig lange weiterstillen möchte ich nicht, zumindest in dem Umfang wie jetzt, denn wir wünschen uns in absehbarer Zeit noch ein weiteres Kind und da ist Stillen ja nun nicht gerade förderlich. Aber mir blutet das Herz, wenn ich meine Kleine so schreien lassen soll, sie reagiert nämlich echt heftig. (Gestern morgen fast eine Stunde mit Unterbrechungen).Ich möchte so etwas einfach nicht. Habe es jetzt zweimal durchgezogen und es fühlt sich absolut falsch an. Klar merkt sie auch dass ich nicht dahinterstehe. Manchmal lässt sie sich aber auch ablenken und schreit nicht, macht dann aber einen sehr traurigen Eindruck, je nach Stimmung. Gibt es nicht noch irgendeine andere Möglichkeit ? Wäre es zum Beispiel praktikabel, die Milchmenge mit Salbeitee zu reduzieren ? Dann müsste sie auch mehr essen, mir kommt das halt etwas sanfter vor. Ich bin auch immer noch am Einschlafstillen und weiß nicht, wie ich das jemals im Guten beenden soll. Schnuller, Kuscheltier, nur Kuscheln, herumtragen,Flasche -alles lehnt sie ab, sie ist total auf die Brust fixiert. Ich habe es ja immer wieder mal ohne Brust versucht, aber meine Tochter kommt einfach nicht runter abends. Sie legt sich ja nicht mal hin, sondern bleibt sitzen, spielt, steht auf und irgendwann kommt der Punkt wo sie zu weinen und zu schreien beginnt. Ich weiß nicht, warum sie sich so verhält, wir haben einen regelmäßigen Tagesablauf, ein Abendritual, sie schläft auch nicht tagsüber zuviel …Ich habe versucht, sie hinzulegen, bevor sie richtig müde ist- da will sie dann spielen, etwas später ist sie dann schon wieder zu müde und evtl. über den Punkt. Ausschließlich wenn sie die Brust sieht legt sie sich hin und selbst dann zappelt sie manchmal noch wie ein Fisch an der Angel. Aber Schlafen war schon immer schwer und ich hatte immer nur die Wahl zwischen Einschlafstillen oder brüllen lassen. Da habe ich natürlich gestillt, aber das kann ja nicht ewig so weitergehen und sie wird ja immer heftiger reagieren, je älter sie wird, oder? Nachts will sie dann auch so 3-4 mal gestillt werden. Sie schläft bei uns mit im Schlafzimmer. Wir haben eine Seite des Gitterbettes abgebaut und es an meine Bettseite angestellt. Haben Sie vielleicht noch ein paar Tipps für mich oder geht es jetzt wirklich nur noch mit schreien lassen ? Ich habe einfach Bedenken ,dass unsere Tochter einen Knacks davon bekommt, weil sie mein Verhalten als Liebesentzug versteht. Sie wirkte an dem Tag, wo ich sie habe weinen lassen auch irgendwie etwas verstört, weil sie mein Verhalten natürlich überhaupt nicht versteht. Mir ist schon klar, dass Kinder nicht ohne gelegentliches weinen lassen groß werden und natürlich auch lernen müssen mit Frustration umzugehen, aber sie reagiert so heftig. Vielen Dank und liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 25.01.2010, 07:00