Hallo,
Meine Tochter ist 9 Monate alt und hat sich lange schwer getan mit Beikost. Jetzt isst sie endlich etwas mehr und ich mache mir Gedanken um ihre Nährstoffversorgung durch den Getreidebrei, insbesondere abends.
Im Moment isst sie folgendermaßen-
-Morgens Muttermilch
-Am Vormittag ein Snack, meistens Obst, ca. 30g
-Mittags Brei aus 60g Gemüse (oder 30g Gemüse und 30g Fleisch 3x die Woche), 30g Obst und etwas Öl oder Butter
-Nachmittags Obst-Getreidebrei mit 50g Breipulver, 50ml Wasser und 30g Obst
-Abends gibt es entweder Obst-Getreidebrei oder Fingerfood mit Gemüse/Kartoffeln oder Brot mit Mandelbutter, Möhre, Avocado etc. oder Fleischaufstrich (alles ohne Salz)
Zwischendurch trinkt sie Muttermilch.
Ich weiß, dass eigentlich abends der Milch-Getreidebrei vorgesehen ist, aber ich habe diesen nie gegeben, da unser Arzt meinte, dass Kinder bis zm 1. Lebensjahr keine Kuhmilch haben sollen, ich ihr nie Milchpulver gegeben habe und nicht weiß, ob es Sinn macht, das noch einzuführen. Ich habe den Brei einmal mit Muttermilch zubereitet, aber da hat sie mich nur komisch angeschaut.
Als sie anfangs sowieso kaum gegessen hat und immer nach Muttermilch fragte, habe ich nicht darüber nachgedacht, aber jetzt habe ich Sorge, dass ich sie übermäßig mit Obst ernähre und ihr vielleicht etwas fehlen könnte, wenn ich abends keinen Milch-Getreidebrei mache?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
Maimalina
am 13.02.2018, 18:14
Antwort auf:
Zu viel Obst am Tag und zu wenig Milch im Brei?
Hallo Maimalina
da du dein Baby stillst, wird es gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Und es ist auch richtig und möglich, im 1. Lj neben Mumi auf eine andere Milchsorte zu verzichten. Euer Abendbrei/eure Abendmahlzeit ist völlig korrekt.
Du kannst den Speiseplan jetzt erweitern, in dem du dein Baby immer mehr an eure üblichen Familienmahlzeiten gewöhnst.
Ab dem 10. Lm kann der PLan in etwa so aussehen:
morgens:
Butterbrotstückchen und stillen
= ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot zur Mumi
Es geht darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst.
ZMZ: Brot oder Obst
je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot.
ggf stillen
Mittagessen:
ggf gewohnter Brei oder gewohntes Fingerfood, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, (Reis)waffeln etc
nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht
Abends:
Brot und stillen oder Nudeln oder einfache, leicht verdauliche Familienkost eine Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse
oder: Familienkost
und/oder Brei
stillen
nachts ggf stillen
tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten:
k annst du zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten - beim Stillen nach Bedarf ist es aber nicht nötig.
Die Familienkost ergänzt die übliche und gewohnte Beikost.
Lass deine Tochter immer mehr und immer häuiger geeignete Speisen bei euch Eltern mitessen. Reduziere Brei zugunsten von babytauglichem Fingerfood. Das klappt doch abends auch schon wunderbar, wie du schreibst. Erweitere diese spielerische Herangehensweise auch bei den anderen Mahlzeiten. Fordere deine Tochter, lass sie Essen selbständig greifen und essen. Lass sie neue Aromen schmecken, neue Konsistenzen erfahren. Biete Brot, das zum Kauen anregt, was für die Mundmotorik gut ist.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 14.02.2018