Liebe Birgit,
mein Sohn ist 8,5 Monate und schafft ca 100 - 120 g Mittagsbrei. Sollte ich darauf achten, dass er auf jeden Fall 30 g Fleisch und 8 g Öl zu sich nimmt und dafür die Gemüse-Kartoffel-Menge reduzieren oder Fleisch und Öl in der Menge reduzieren, dass das Verhältnis stimmt?
Zählen Süßkartoffeln eigentlich als Kartoffel oder als Gemüse?
Mein Sohn schafft seine Portion oft nicht auf einmal, sodass ich ihm nach ungefähr einer halben Stunde noch einmal den Brei anbiete und er noch ein paar Löffel isst. Ist das ok so? Den Brei erwärme ich dann allerdings nicht mehr.
Danke im Voraus und liebe Grüße.
von
KleineElster
am 09.01.2019, 09:23
Antwort auf:
Öl und Obst
Hallo KleineElster
das Verhältnis sollte stimmen. Dein Baby darf von den nach üblichen Rezepturen hergestellten Breien so viel bzw so wenig essen wie es schafft.
Süßkartoffeln zählen als Kartoffeln weil sie ausreichend viele Kohlenhydrate haben, um satt zu machen. Sie zählen als stärkehaltige (=kohlenhydrathaltige) Beilage wie bspw unsere heimischen Kartoffelsorten oder sind ähnlich wie Nudeln, Reis, Quinoa etc zu werten.
Eine Breimenge von 100-120g ist prima. Bereite einfach weniger Brei zu, dann bleiben keine Reste.
Die Richtgröße von ca 190g sind ein grober Richtwert. Die meisten Babys sind damit zufrieden. Zum Einen ist es die Füllmenge, die ihnen via Magen/Hirnverbindung mittels Gewicht und Volumen signalisiert - "Stopp, ich bin satt" oder "bitte mehr". Denn manche Babys möchten auch mehr als 190-200g Brei pro Mahlzeit. Und andere Babys haben diese Signale betreffs Volumen und Gewicht durchaus auch bei kleineren Mengen.
So, Volumen und Gewicht sind das Eine. Das andere ist der Nährwert.
Und der ändert sich durchaus mit Verwendung verschiedener Zutaten bzw dem Ölzusatz etc. Und ganz wichtig zu beachten ist auch der Wassergehalt. Wie viel Wasser benutzt du beim Kochen bzw Pürieren. Hier sind große Schwankungen möglich, was sich in Gewicht, Volumen und Nährwert zeigt.
Aber ganz egal. Dein Baby isst Brei, kommt dadurch mit Nahrung in Kontakt und der Verdauungsrakt kann sich gewöhnen. Auch der Geschmackssinn und mehr wird trainiert - das zählt. Lass dich von Mengen also nicht zu sehr verunsichern.
Mache jetzt mit Fingerfood und Fanilienkost weiter. Das selbständige Essen mit den Fingern eröffnet deinem Baby sicher neue Möglichkeiten der Nahrungsaufnahme, die er gerne annehmen wird.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
P.S.
Ob das zeitlich versetzte, quasi doppelte Füttern (1/2h nochmals nach der eigentlichen Beikostmahlzeit) sinnvoll ist oder nicht, darüber ließe sich diskutieren. Empfohlen wird es dennoch eher nicht.
Freust du dich evtl einfach "nur" darüber, dass dein Baby weiter isst? Oder fühlst du dich "sicherer" ? Oder reagierst du einfach nur in geforderter Weise auf dein Baby, weil es dir signalisiert, dass es mehr möchte?
Warum hast du den Eindruck, dass dein Sohn nach einer halben Stunde nochmals Brei essen möchte? Oder anders gefragt, warum isst er gerne mit einem zeitlichen Versatz?
Sitzt dein Baby gut beim Essen? Hat er genug Halt?
Verdaut er in der Zwischenzeit und es ist dann wieder Platz im Magen? Hast du ähnliches auch bei den Flaschenmahlzeiten beobachtet? Oder stillst du dein Baby sowieso?
Macht er zwischendurch ggf Bäuerchen, so dass Luft entweicht, wodurch wieder Platz im Magen ist?
Hat dein Baby zur Beikostzeit überhaupt ausreichend Hunger oder wäre eine zeitliche Verschiebung der Mahlzeit sinnvoll?
Oder möchtest du einfach keine Reste haben und freust dich über das spätere Leeren des Tellers?
Fütterst du den Brei im Nachgang in einer irgendwie anderen Stimmung, Atmosphäre? Bist du entspannter und cooler dabei?
Fragen über Fragen, ich weiß...
von
Birgit Neumann
am 10.01.2019