Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt und ich möchte den Tag mit ihr mit einem gesunden Frühstück beginnen. Bislang bekommt sie noch morgens ein Fläschchen 2er Säuglingsmilch (ca. 230ml). Wie kann ich damit beginnen? Soll ich ihr vorher weiterhin die Milch geben? Sie liebt nämlich ihre Milch sehr und sie genießt es morgens einfach mit mir noch ein wenig zu kuscheln und dabei die Milch zu trinken. Welche Brotsorten sind zu empfehlen? Auch mal ein Toastbrot? Butter oder Margarine? Welchen Brotaufstrich? Ich bin immer ein wenig ängstlich wegen zu viel Salz oder Zucker usw. Ich wäre sehr dankbar über ein paar gute Ratschläge. Vorab herzlichen Dank.
Silvia
von
Silvi_77
am 23.02.2012, 10:01
Antwort auf:
Gesundes Frühstück
Hallo Silvia
deine Tochter hat das Alter der Familienkost erreicht und du kannst die Ernährung jetzt ziemlich entspannt angehen. Du kannst das Ritual mit dem Fläschchen ruhig noch eine Weile beibehalten. Trotzdem könnt ihr den Tag künftig schon morgens gemeinsam essend starten.
Butterbrotstückchen sind für den Anfang sehr gut geeignet. Gib ihr einfach welche und schau, was sie damit anstellt.
Kinder lernen Essen durch ihre Bezugspersonen, durch Beobachtung, Nachahmung und Neugier. Das Schlagwort hierzu heisst: "Soziales Lernen"
Wiederholungen im (volllwertigen) Speisenangebot gepaart mit dem Essen und beobachten der anderen Familienmitglieder ist langfristig eine gute Basis.
Biete von neuen Dingen immer erst nur wenig an und lass sie es selbst erfahren; ansehen, anfassen, riechen, lecken, matschen.
Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne
beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen,
Fühlen, Schmecken...
Was frühstückt ihr gewöhnlich? Brot ist super, aber auch andere Speisen sind gut. Müsli, wenn gewünscht oder Obstsorten wie Banane, auch ergänzend zu Brot und Co.
Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende:
morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt
ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst
Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost
ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä.
Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc
Das Essen sollte anfangs möglichst noch sparsam gesalzen und gewürzt sein. Fertiggerichte sollten für die Allerkleinsten tabu sein.
Brei wird zunehmend von Brotstückchen oder anderen festen Nahrungsmittel wie Nudeln, Gemüsestückchen, Fleisch, Familiengerichte, Käsewürfel etc abgelöst. Denn die Kleinen wollen jetzt lieber selber essen. Da das natürlich mühsamer ist, als einfach nur gefüttert zu werden, haben viele bald schon wieder genug davon und möchten ergänzend wieder Breie essen. Eine Kost, die teilweise gut kau-und schluckbar ist, zusammen mit Stückchen zum Selberessen - das ist ideal
Ab dem 10. Lm etwa, ist der Verdauungstrakt schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss.
In diesem Alter stellt man sich häufig die Frage danach, wie es künftig mit den Familienmahlzeiten weitergehen soll. Ob die Gerichte alle kleinkindtauglich sind.
Hast du hier irgendwelche Bedenken?
Ansonsten, schaust du jetzt einfach mal, wie sich deine Kleine mit den neuen Speisen arrangiert - ob sie neugierig und beherzt zugreift - oder weiterhin eher skeptisch Neuem entgegenblickt.
Biete immer wieder rhythmisch in den Tageslauf eingebunden, die vertrauten Speisen an. Es sollten hier möglichst alle Lebensmittelgruppen in den ungefähr empfohlenen Mengenanteilen dabei sein.
Auf den Gewohnheiten basierend, kann sich deine Tochter an neue Speisen heranwagen. Dazu muss sie viel probieren und experimentieren.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.02.2012