Unsere Tochter ist 14 Monate und möchte immer noch am Abend Ihre Flasche. Ich bin mir sicher das Sie diese nicht mehr benötigt und es reine Gewohnheit ist. Können Sie mir sagen wie lange ich ihr das Ritual noch gönnen darf? Sie hat kein Übergewicht und ist auch sonst ein flottes Mädel.
Vielen Dank
von
LisasTim
am 25.03.2021, 12:34
Antwort auf:
Wie lange darf ich die Flasche noch beibehalten?
Liebe „Henriette+“,
Ihre Kleine hat sich – wie viele andere Kinder auch – an das Milchfläschchen am Abend zur Beruhigung gewöhnt und möchte an diesem lieben Ritual einfach noch gerne festgehalten.
Empfohlen werden fürs zweite Jahr etwa 300 ml Milch inklusive all der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Käse, Joghurt, Pudding…). Am besten auf 2-3 Portion am Tag verteilt. Jetzt zum Übergang darf es auch gerne noch mehr sein. Das sollte jedoch die Richtung sein, in die es gehen soll.
Mag Ihre Kleine im Moment abends gerne noch eine Milch, dann ist das ok.
Es wird zwar empfohlen, den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen an sich zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell.
Ist Ihnen bzw. Ihrem Mädchen das Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten.
Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen, dass es Getränke und Milch einmal nur noch aus der Tasse gibt. Üben Sie doch das Milchtrinken mit dem Becher ein. Kindern macht es meist viel Spaß hier mehr gefördert zu werden. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut.
Gibt es bei Ihrer Kleinen am Abend Essen vom Familientisch, könnte der erste Schritt sein, dass es im Anschluss nur noch ein kleines Abendfläschchen mit Milch gibt. Gerne können Sie dann auch versuchen die Milch zum Einschlafen Schritt für Schritt auszuschleichen. Einfach immer weniger Pulver ins Wasser und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. So kann sich Ihre Kleine langsam daran gewöhnen bis es am Abend vor dem zu Bett gehen einfach nur noch einen Schluck Wasser gegen den Durst gibt. Das ist besser für die ersten Zähne, denn diese werden nach dem abendlichen Milchfläschchen erfahrungsgemäß meist nicht mehr geputzt.
Die Einschlafmilch kann also durch andere Rituale ersetzt werden: Enges Schmusen, baden, Liedchen singen, Fingerspiele, Geschichte vorlesen…..helfen die Zeit am Abend genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Das ist alles nur Übung und Gewöhnung.
Entscheiden Sie einfach aus dem Bauch heraus, wie es weiter geht. Irgendwann wird das abendliche Milchfläschchen ohnehin wegfallen.
Bestimmt finden Sie und Ihre Tochter einen gemeinsamen Weg, wie das für beide gut klappen kann. Sie müssen da nichts von heute auf morgen übers Knie brechen. Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen.
Alles Liebe & Gute für Sie und Ihre kleine Tochter!
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 26.03.2021