Guten Tag,
ich hoffe Sie haben einen Tipp für mich:
Mein Sohn, fast 6 Monate alt, nimmt seit einiger Zeit kein Fläschchen mehr.
Bisher hatte das immer ohne Probleme geklappt. Wir haben die erstes Beikostmahlzeit ohne Probleme vor 3 Wochen eingeführt, ansonsten stille ich noch voll. Aber egal, was mein Mann anstellt, wenn ich mal weg bin, der Kleine nimmt die Flasche nicht mehr. Wenn der Sohn gut drauf ist, kaut er allenfalls ein wenig auf dem Sauger im Mundwinkel rum, ansonsten gibts lautstarken Protest. Bei mir klappt es auch nicht. Vom Löffel nimmt er Wasser, Tee aber aus dem Fläschchen auch keine abgepumpte Milch. Wir haben die Fläschchen-Marke auch schon gewechselt, auch eine Trinklernflasche geht nicht. In 2 Wochen muss ich für ein paar Tage ins Krankenhaus, bis dahin muss das irgendwie klappen.
Vielen Dank.
von
Katja789
am 27.05.2014, 18:01
Antwort auf:
Wie kann ich meinen Sohn von der Flasche überzeugen?
Liebe „Katja789“,
da habe ich einen in Ihren Augen vielleicht simplen Ratschlag für Sie und Ihre Situation.
Machen Sie weder sich noch Ihrem Sohn Druck durch den demnächst anstehenden Krankenhausaufenthalt. Bis dahin kann sich noch einiges verändern. Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Bemühen Sie sich nicht weiter etwas unbedingt erreichen zu müssen oder da etwas kappen muss.
Nehmen Sie so jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Sohn. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Das haben Sie ja bereits erfahren.
Kinder haben feinste Antennen. Ihr Kleiner spürt, dass da was im Busch ist. Er spürt, dass alle sich angestrengt und anders verhalten und etwas von ihm wollen. Das Stillen und die Brust sind ein Zeichen für Sicherheit und Geborgenheit und Anhänglichkeit. Das ist völlig normal und verständlich. Schließlich ist das Stillen etwas Vertrautes, das er von Anfang an kennt und jetzt davon Abschied nehmen soll.
Mein Vorschlag ist folgender: Warten Sie ein paar Tage(ganz nach Gefühl) und lassen so lange die Flasche ruhen. Gehen Sie den nächsten Anlauf ganz entspannt und mit einem guten Gefühl an.
Denken Sie nicht mehr so an vergangene Flaschensituationen zurück. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Kleiner. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kleiner beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation geboten wird als beim Stillen.
Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie ihm, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt.
Versuchen Sie nicht mit aller Anstrengung etwas „zu machen“ oder ihn zu drängen. Auch wenn es abgedroschen klingt, wenn Sie im Krankenhaus sind, wird Ihr Sohn das essen was es gibt. Er wird nicht verhungern, dafür ist er viel zu schlau.
Und oftmals wenn der Druck wegfällt, löst sich alles von ganz allein.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und Liebe!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 28.05.2014