Liebes Ernährungstermin,
bereits letzte Woche hatte ich eine Frage, bzw. ganz viele Fragen bezüglich der Beikost meines 8,5 Monate alten Sohn. Bis Dato bekam er ja noch drei Fläschchen Pre, Mittagsbrei mit Fleisch+ Obstkompott, sowie einen Milch-Getreidebrei zum Abend. Die Menge an Milch kam mir für sein Alter so viel vor und ich wusste nicht wie viel Flüssigkeit er neben dem Brei, bzw. generell über den Tag verteilt benötigt, deshalb schrieb ich ihnen vergangene Woche.
Nun aktuell: Ich habe versucht die Nachmittagsflasche durch einen Brei zu ersetzen, dass klappte nicht so gut, ich habe zwar das Gefühl das es ihm schmeckt, aber ich glaube er ist einfach noch satt vom Mittag....Mittlerweile hat sich die Lage verschlimmert: Den Mittagsbrei verweigert er plötzlich auch, es hat ihm doch immer so geschmeckt und er hat so rein gehauen und jetzt sowas, den Nachmittagsbrei will er überhaupt nicht mehr, so dass wir ihm aus Verzweiflung wieder die Flasche gaben....Ich bin jetzt von Pre auf 2er von Hipp umgestiegen( Ich verwende auschließlich Produkte von Hipp)....Und jetzt will er auch nicht mehr seinen Nachtbrei und die Flasche auch nicht......Warum verweigert er plötzlich? Ich mach mir Vorwürfe irgendetwas falsch zu machen und habe Angst, dass er nicht bekommt was er doch benötigt....
Im Moment sieht es also so aus:
5-6 Uhr 2er Milch 210 ml
Gegen 9 Uhr 2er Milch 150- 180 ml
Gegen 12 Fleischbrei( mit ganz viel Geduld ein Gläschen und ein halbes Glas Kompott
15: 30 Verweigerung vom GOB, somit 2er Milch ca. 180-200ml
19 Uhr Verweigerung von Milchbrei( max. Viertel Glas) , Verweigerung der Flasche
Was ist den plötzlich los mit ihm?? Er wirkt nicht krank und schläft weiterhin durch... Zahnen vielleicht? Sehen und spüren kann ich nichts, zwei Beißer hat er bereits unten....Fehlen ihm jetzt nicht ganz viel wichtige Nährstoffe??
Ps: Sein Obstkompott liebt er noch immer, aber ich kann ihm ja nicht zur Nacht einfach Kompott geben oder? Müssen es denn immer fünf Mahlzeiten sein, oder darf man auch mal nur vier geben, wenn man das Gefühl hat, er ist dann wenigstens aus Hunger die anderen Mahlzeiten fast 100%.....
Sehr Schwierig alles im Moment...
Habe schon eine andere Teller und Löffelfarbe versucht und wir gehen trotz aller Schwierigkeiten Zwanglos ans Essen heran....
Liebsten Dank und der Text ist wieder ewig lang, Verzeihung
Maledivenbaby
von
Maledivenbaby
am 01.07.2013, 09:26
Antwort auf:
Warum verweigert er plötzlich seinen Brei
Liebes „Maledivenbaby“,
Sie haben sich ja letzte Woche mit meiner Kollegin ausgetauscht und die wichtigsten Informationen bekommen. Das Wichtigste ist nun wirklich, dass Sie trotz der Schwierigkeiten weiter gelassen und zwanglos ans Essen gehen. Es gibt immer wieder einmal Phasen, in denen alles ein wenig aus den Bahnen kommt und sich auch die Ernährung etwas schwieriger gestaltet.
Machen Sie sich aber keine zu großen Sorgen, immerhin hat Ihr Söhnchen schon einmal gut und mit Freude gegessen. Das wird sicher bald wieder klappen. Zu kleinen Rückschritten kann es kommen, wenn sich die Energie und Kraft z.B. auf andere Entwicklungsbereiche konzentriert, weil die Kleinen z.B. in einem Entwicklungsschub stecken.
Manchmal können auch irgendwelche negativen Erfahrungen, die ein Baby im Zusammenhang mit dem Essen gemacht hat, ursächlich sein. Vielleicht war das Essen einmal etwas zu heiß, hat gar nicht geschmeckt oder hat sich Ihr Spatz einmal heftig verschluckt? Sind es dem Kleinen vielleicht etwas zu viele Veränderungen auf einmal gewesen? Können Sie sich an irgendetwas erinnern?
Dann sind aber auch weitere Zähnchen möglich. In diesem Alter kann es Schlag auf Schlag gehen.
Setzen Sie sich keine zu hohen Ziele. Es macht nichts, wenn die Ernährung Ihres Jungen im Moment nicht ganz nach Plan verläuft. Kinder haben Ihren ganz individuellen Rhythmus. Wenn Sie das Gefühl haben, dass vier Mahlzeiten besser passen und Ihr Kind dann zu den einzelnen Mahlzeiten richtig gut isst, dürfen Sie das so versuchen.
Morgens die Milch geht ja recht gut. Mittags würde ich weiterhin ganz in Ruhe und zwanglos die Mittagsmahlzeit geben. Kinder in diesem Alter entwickeln ein immer größeres Bedürfnis aktiv mit dabei zu sein. Lassen Sie den Kleinen ruhig auch einmal weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen in die Hand nehmen und probieren, das Essen erforschen. Der Brei muss nun auch nicht mehr ganz fein püriert sein. Machen Sie das aber ganz behutsam und versuchen heraus zu bekommen, was Ihrem Spatz gut tut und ihn nicht überfordert. Nicht zu viel auf einmal verändern, sondern lieber auf das, was aus Ihren Beobachtungen heraus am besten geklappt hat, gehen und langsam darauf aufbauen.
Obstkompott liebt Ihr kleiner Schatz ja immer noch. Das könnten Sie entweder um 9 Uhr oder aber 15:30 geben. Wenn Sie als Getreide Reis dazu nehmen, ist das geschmacksneutraler als ein Brei mit Hafer- oder Hirseflocken. Oder Sie verwenden „Frucht&Getreide-Gläschen“. Hier ist der Getreideanteil geringer, sie schmecken fruchtiger. Tasten Sie sich vorsichtig voran und versuchen heraus zu bekommen, was am besten passt.
Abends den Brei können Sie ebenfalls mit Obst verfeinern und nach Bedarf mit Milch kombinieren.
Sicher finden Sie einen geeigneten Weg und die Ernährung kommt wieder in Bahnen. Und ganz ehrlich, das Wichtigste ist, Ihr Junge wirkt nicht krank, schläft weiterhin durch und ist insgesamt aktiv und munter.
Sonnige Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 01.07.2013