Verstopfung und Beikost bei 7 Monate altem Kind

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Verstopfung und Beikost bei 7 Monate altem Kind

eine 7 Monate alte Tochter bekommt seit 7 Wochen ihren Mittagsbrei (zwischen 100 und 150 g) und seit 2 Wochen abends einen Halbmilchbrei. Seit 5 Tagen verweigert sie mir tagsüber die Brust und bekommt zusätzlich noch vormittags und nachmittags einen Getreide-Obst-Brei bzw. Milchbrei morgens. Nachts trinkt sie noch 3 mal an der Brust. Zum Essen und in den Zeiten zwischen den Mahlzeiten biete ich ihr Apfelschorle zum Trinken an. Die Getreidebreie isst sie sehr gerne, jedoch nur verhältnismäßig geringe Mengen (ca. 50 -90 g). Außerdem leidet sie an Verstopfung. V.a. seit Einführung des Abendbreis (bisher Reis, Hirse und seit einem Tag Weizen). Wir bieten ihr immer trinken an, wobei sie manchmal einfach nicht trinken will. Außerdem gebe ich ihr nur stuhlauflockerndes Gemüse, gebe Apfel oder Orangensaft zum Mittagsbrei dazu, sie bekommt stuhlauflockerndes Obstmus und Apfelsaftschorle zum trinken. WIr haben auch schon versucht mit Milchzucker eine Auflockerung zu bewirken und seit 5 Tagen probieren wir es mit Lactulosesiurp. Es stellt sich aber keine Besserung ein. Hier meine Fragen: Da sie nachts noch so häufig trinkt, vermute ich, dass ihr die Energiezufuhr am Tag nicht ausreicht. Sie bekommt aber so viel Brei wie sie möchte. Ist das zu wenig, und wenn ja, gibt es Tricks, wie man diese Mengen erhöhen kann? Gibt es eine Richtlinie wieviel Kinder in diesem Alter zusätzlich trinken sollen? Was kann ich noch tun um den Stuhl meiner Tochter aufzulockern? Fehlen ihr Ballaststoffe? Gibt es eine Möglichkeit den Ballaststoffgehalt der Nahrung von so kleinen Kindern zu erhöhen? Gibt es Getreidesorten auf die bei zu Verstopfung neigender Kindern verzichtet werden sollte? Vielen Dank für die Antworten.

von Sonthofen am 09.08.2011, 06:43



Antwort auf: Verstopfung und Beikost bei 7 Monate altem Kind

Hallo, ich kann verstehen, dass Sie im Moment nicht so recht wissen, wie Sie am besten vorgehen sollen. Sicher wird sich aber bald eine Besserung einstellen. Da Ihr Töchterchen seit ein paar Tagen tagsüber die Brust verweigert hat, haben Sie ganz richtig gehandelt und weitere feste Mahlzeiten eingeführt. Dies bedeutet aber auch für das unreife Verdauungssystem, dass es sich sehr schnell umstellen muss. Gut möglich, dass es noch etwas braucht um mit zu halten und wieder in geregelte Bahnen zu kommen. Versuchen Sie in kleinen Schritten die nächtlichen Stillmahlzeiten zu reduzieren, so schaffen Sie es sicher nach und nach, dass sich auch tagsüber die Mahlzeitenmengen erhöhen. Damit Ihr Kind trotzdem ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird, ist es wichtig zwischen den täglichen Mahlzeiten kleine Mengen Getränk (Wasser oder Tee) anzubieten. In diesem Alter brauchen Kinder in etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag, wobei in diesem Wert die Milch mit eingerechnet wird. Was halten Sie von meinem Vorschlag, morgens dann anstelle des Milchbreies eine Milch zu füttern? Sicher ist die Kleine morgens bereit für eine ordentliche Stillmahlzeit und ich kann mir gut vorstellen, dass sich das auf das Stuhlverhalten positiv auswirkt. Morgens die Milchmahlzeit, abends der Milchbrei und als Zwischenmahlzeiten Obst bzw. Getreide-Obst-Brei sind ideal. Ansonsten unternehmen Sie wirklich alles was möglich ist, um für eine gute Verdauung zu sorgen. An ausreichend Ballaststoffen fehlt es nicht, in der Mittagsmahlzeit, dem Getreide-Obst-Breien und dem Milch-Getreide-Brei sind ausreichend Ballaststoffe enthalten. Breie mit Vollwertflocken wie z.B. "HiPP Bio-Getreide-Brei 7 Korn" oder "HiPP Gute-Nacht-Breie" haben den größten Gehalt an Ballaststoffen. Bieten Sie vorerst nicht zu viel Abwechslung an, damit sich das Verdauungssystem an die neuen Lebensmittel gewöhnen kann. Bleiben Sie zunächst bei den auflockernden Gemüsesorten und bauen weiterhin kleine Portionen Obst in den Speiseplan ein. Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Baby genug Gelegenheit zum Strampeln, das lockert die Muskulatur. Ich bin mir sicher, es wird bald besser werden. Ich drücke Ihnen die Daumen. Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 10.08.2011



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