Hallo,
ich habe das Netz und auch hiesige Fragen durchstöbert, aber ich fand nie DIE Antwort.
Meine Frage lautet: wieviel Naturjoghurt darf mein Baby (8 Monate) essen. Sie wird gestillt und bekommt zu jeder Mahlzeit etwas angeboten. Mittags GKF-Brei, Nachmittags GOB-Brei und Abend isst sie bisschen Schnittchen. Zu jeder Mahlzeit wird sie hinterher gestillt, da sie keine nennenswerten Mengen isst. Abend haben wir Milchbrei versucht, mit Vollmilch, als Halbmilch, mit Muttermilch und Gläschen. Sie lehnte alles ab. Macht ja nichts, sie wird ja gestillt. Essen ist bei uns ein Angebot, aber keine Pflicht. Sie darf alles probieren, muss aber nichts essen was sie nicht will. Aber auf Naturjoghurt fährt sie total ab. Nun lese ich überall "zu viel Eiweiß". Aber sie hat ja keine andere Eiweißquelle, so dass ein halber Becher Naturjoghurt (100g) doch eigentlich kein Problem darstellen sollte. Vollmilch hat 60g Eiweiß auf 100g und davon dürfte sie ja auch 200g/Tag im Milchbrei bekommen.
Wie ist Ihre Meinung?
von
JuJuMä
am 01.02.2021, 10:11
Antwort auf:
Naturjoghurt statt Milchbrei
Liebe „JuJuMä“,
ein Nachteil von Kuhmilch im Säuglingsalter ist nun mal der hohe Eiweißgehalt: 100 ml Vollmilch liefern etwa 3,3 bis 3,5 g Eiweiß.
Einfach mal ein Vergleich dazu: Muttermilch liegt hier bei ca. 1,1 bis 1,2 g/100 ml, unsere HiPP Pre BIO Combiotik bei 1,28 g.
Das sind in der Kuhmilch also ungefähr dreimal so viel. Joghurt setzt hier noch einen drauf: Je nach Sorte sind Sie mit 3,5 bis 5 g Eiweiß/100 g Produkt dabei. Also gerne auch locker viermal so viel wie in Muttermilch.
Ein hoher Eiweißgehalt belastet die empfindlichen Nieren des Babys. Des Weiteren deuten wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass eine hohe Eiweißzufuhr das Risiko für Übergewicht fördern kann.
Deshalb wird hier rundum zu Bedacht geraten.
Wenn bei der Selbstzubereitung des Milch-Getreide-Breis Kuhmilch verwendet wird, gibt es fürs erste Jahr eine empfohlene Obergrenze von 200 ml Kuhmilch am Tag.
Wird Kuhmilch für die Zubereitung von Milchbreien verwendet, raten wir bei HiPP sogar im ersten Jahr eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren des Kindes.
Meine Meinung ist, in diesem jungen Alter noch auf Naturjoghurt als Mahlzeit zu verzichten.
Was die allgemeine Milchversorgung betrifft, müssen Sie sich gar keine Gedanken machen. Ihr Schatz wird noch so viel gestillt, sie ist bestens mit Milch gerüstet.
Es gibt Babys, bei denen löst der Milchbrei zunächst einfach keine Begeisterungswelle aus. Es könnte an Geschmack und/oder der Konsistenz liegen. Der Milchbrei kann anstelle mit Obstmus auch mit Gemüsebrei abgeschmeckt werden. Manchen Baby gefällt das besser. Manchmal wiederum hilft es auch den Brei etwas flüssiger zu machen, damit er einfacher rutscht.
Etwa ab dem 10. Monat kann auch eine Brotzeit mit auf den Plan kommen. Ihre Kleine bekommt Brothäppchen und wird dazu gestillt. Auch so kann dann Milch & Getreide aussehen.
Sehen Sie es einfach weiterhin so gelassen. Und probieren Sie es ruhig immer wieder mal mit dem Brei. Was heute nicht schmeckt, kann morgen der Hit sein. Da tut sich bei Babys oft über Nacht sehr viel.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 01.02.2021