Hallo, mein kleiner Sohn mag auf einmal absolut kein Brot. Er ist 14 Monate und bei uns gibt es meistens Brotzeit am Abend. Bis jetzt was das mit der Brotzeit kein Problem. Es gab Brot mal mit Wurst, Käse oder sein Favorit war Aufstrich in verschiedenen Sorten von Alnatura. Nun ist es seit einer Woche so das er kein Brot mehr mag. Er schimpft und isst keinen Biss. Was kann ich machen bzw. ihm anbieten, damit ich ihn trotzdem ein gesundes Abendbrot hat. ich wäre für ihre Hilfe sehr dankbar.
von
"Annalena"
am 16.07.2018, 13:54
Antwort auf:
Mein Sohn mag kein Brot was kann ich stattdessen geben?
Liebe „Alinas“,
ich gehe davon aus, den Milchbrei gibt es am Abend schon etwas länger nicht mehr und in den letzten Wochen gab es immer das Brot.
Hier hilft es nur mit Geduld dran zu bleiben.
Geben Sie Ihrem Sohn beim gemeinsamen Familientisch am Abend weiter die Gelegenheit. Natürlich könnten Sie parallel zum Brot auch Fingerfood wie rohe oder gedünstete Gemüsestückchen, Kartoffelwürfel oder auch Nudeln, genauso wie Obst reichen. Auch Reiswaffeln oder Knäckebrot könnten ein Ersatz fürs Brot sein.
Aber denken Sie immer an die goldene Regel: Sie sind die Mama, Sie bestimmen das Angebot, also das was auf den Tisch kommt. Und Ihr Sohn bestimmt nur die Mengen, die er isst.
Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle.
Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen.
Und ganz generell: „Willkommen im Kleinkindalter!“
Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren.
Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können.
Ich habe ein paar Tipps, um das Kleinkindalter am Familientisch zu meistern
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Am besten wäre es, wenn Sie am Abend keine allzu große Sache aus dem „Essproblem“ machen. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass sie mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch er möge doch sein Brot wieder essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn wieder für das Essen interessieren.
Versuchen Sie nicht krampfhaft etwas zu finden, was ihm schmecken könnte, sondern machen Sie ihm einfach nur ein Angebot. Bereiten Sie nicht für Ihren Sohn speziell etwas zu.
Bieten Sie weiter Ihren ausgewogenen Speisplan an, Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag.
Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie ihn aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Dann geht er halt mal „hungrig“ ins Bett. Er kann ja Brot essen, er hat es die letzten Wochen ganz wunderbar gemacht.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, er könnte essen, wenn er will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit „sparsamer“ ausfällt, nimmt Ihr Kleiner keinen Schaden. Die Natur hat das so eingerichtet.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch wieder sein Brot essen.
Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Alles Gute,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 16.07.2018