Hallo, ich habe ein Problem mit dem Trinken meines Sohnes. Er ist 7 Monate und bekommt seit 4 Wochen mittags seinen Brei. Er isst jetzt schon ein ganzes Glas. Leider trinkt er mir überhaupt nichts zusätzlich. Ich biete immer wieder Wasser an, aber er trinkt keinen Schluck. Er bekommt das Wasser aus einem Trinklernbecher. Selbst wenn ich es mit einem Löffel versuche mag er nichts. Somit stille ich ihm noch nach dem Essen damit er wenigstens ein wenig Flüssigkeit bekommt. Wie kann ich das ändern? Haben Sie da einen Tipp? Ich möchte mittags ja von dem Stillen wegkommen. Was kann ich versuchen?
Nadine
von
"Sylke"
am 05.03.2020, 13:18
Antwort auf:
Mag nichts zusätzliches Trinken wie kann ich das ändern?
Liebe Nadine,
das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt.
Noch sind zusätzliche Getränke gar nicht notwendig. Ihr Kleiner wird - genauso wie in den ersten Lebensmonaten - über die Milch ausreichend versorgt. Die Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Auch die Breie liefern Wasser.
Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn mal zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit - meist so ab dem 8. Monat.
Schafft Ihr Kleiner bei der Mittagsmahlzeit (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) in etwa eine Portion ist das Stillen im Anschluss gar nicht mehr notwendig – auch nicht zur Flüssigkeitsversorgung.
Natürlich können Sie es gerne weiter probieren und jetzt schon mal ein paar Schlückchen Wasser z.B. über einen Plastiklöffel anzubieten – alles ohne Erfolgsdruck.
Was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihres Sohnes vertrauen. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen.
Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Junge ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt.
Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.
Gehen Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt an. Auch das ist wieder ein Lernprozess und wird sich im Laufe der Zeit gut einspielen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 06.03.2020