Hallo Frau Claus,
meine Tochter ist eine meklige Esserin. Sie akzeptiert nur Nudeln, Reis und Kartoffeln. Gemüse, da isst sie so gut wie nichts. Besteht die Gefahr, dass sie Eisenmangel bekommt, da sie gar kein Fleisch essen will? Wenn ich versuche Hackfleisch in den Nudelsoße unter zu mischen, isst sie nur die Nudeln ohne Soße. Gestern gab es am Abend Brot, Wurst und Käse u.ä. dann isst sie nur das Brot. Bin nicht sicher, ob das nur eine Phase ist und hoffentlich vorüber geht. Sie ist 2 Jahre alt, Gewicht ist normal bei ihr. Vielleicht haben Sie ja noch einen Tipp? Danke!
von
KyraMarc
am 19.12.2018, 10:57
Antwort auf:
Keine Fleischesserin, was mach ich?
Liebe „Tierra“,
Sie sind nicht allein!
Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor. Viele Eltern kennen diese Situation. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“.
Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben, wie „nackte“ Nudeln. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht.
Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“ und Ihr Schatz auch Gemüse und Fleisch isst. Sie tun alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern….
Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Mädchen etwas isst oder nicht. Je weniger Aufheben Sie darum machen, umso weniger interessant wird es für die Kleinen etwas abzulehnen. Kommt keine Reaktion von den Eltern, ist es für die Kleinen auf Dauer nur halb so toll.
Diese Phasen mit „Gemüse und Fleisch“ etc. hat die Natur schon mit eingeplant. Ihre Kleine ist auch weiter gut versorgt.
Seien Sie selbst ein Vorbild, greifen Sie selbst weiterhin froh gelaunt und herzhaft beim Essen zu. Bleiben Sie gerne weiter kreativ, aber ohne „Erfolgsdruck“.
Hier noch ein paar Tipps, wie Sie das Essen vielseitiger gestalten können:
Probieren Sie es beim Fleisch mit Hackfleisch. Damit lässt sich sehr variabel kochen. In der klassischen Bolognese oder Lasagne oder sonstigen Aufläufen kann sich z. B. Rinderhackfleisch „verstecken“. Auch kleine Bratlinge (warm oder kalt), als Beilage oder zum Dippen, als Suppeneinlage usw. kommen erfahrungsgemäß gut an.
Gemüse können Sie in die verschiedenen Mahlzeiten „einbauen“. Zum Beispiel das Gemüse als Soße zum Essen….
Möchten Sie mehr Gemüse auf den Tisch bringen, bieten Sie immer wieder Gemüsehäppchen auf einem Teller an, auf den Ihre Kleine selbst zugreifen kann. Hübsch dekoriert schmeckt das Gemüse gleich besser.
Gemüse lässt sich sehr gut in verschiedene Speisen „schmuggeln“:
Gemüsecremesuppen, Aufläufe, Gemüsepuffer etc. Kochen Sie Gemüse sehr weich und schneiden es in lustige Formen. Oder rohe Gemüsestückchen, lustig auf belegte Brote (als Gesicht, Auto, Lokomotive, Blume) dekorieren.
Bleiben Sie einfach geduldig dran und Ihre Kleine wird die verschiedenen Lebensmittel früher oder später schätzen. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden.
Alles Liebe und ein schönes Weihnachtsfest!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 19.12.2018